Hockey. Der Limburger Hockey-Club führt nach dem ersten Doppelspiel-Wochenende die Tabelle der 1. Hallenhockey-Regionalliga Süd an. Vor 300 Zuschauern stürzte das Team von Trainer Stefan Döppes Sonntag in der Limburger Sporthalle mit 4:1(1:0) Spitzenreiter HTC Würzburg. Die Lahnstädter konnten sich gegenüber dem Samstag noch einmal steigern, wo sie in einem ebenfalls hochklassigen und packenden Spiel dem Vorjahres-Vizemeister ASV München ein 2:2 abgetrotzt hatten.
Das erste Wochenende der neuen Runde hat gezeigt, dass Limburg mit den Rückkehrern Moritz Polk und Philipp Huber mit den beiden Meisterschaftsfavoriten Würzburg und München spielerisch auf Augenhöhe ist. Einziger Wermutstropfen ist der Ausfall von Offensiv-Leistungsträger Max Müller, der sich gegen München eine Muskelverletzung zuzog und voraussichtlich die komplette Hinrunde ausfallen wird. Was bei Limburg überragend war, waren Defensive, Team- und Kampfgeist. Die Schwäche bleibt die Chancenverwertung.
Die Limburger wirkten in beiden Partien hochmotiviert. Doch auch beide Gegner spielten mannschaftlich geschlossen auf für Regionalliga-Verhältnisse sehr hohem Niveau, so dass sich zwei wahre Krimis entwickelten. Entscheidend war sicher, dass Polk und Huber bei Limburg als Verteidiger einfach eine Klasse besser als die generischen Angreifer waren. Und wenn einmal die Kugel durchkam, war fast immer Torwart Jonas da, der sich in beiden Spielen ebenso eine Bestnote verdiente. Gegen München ging die Partie super für die Gastgeber los, als Tomas auf Zuspiel von Huber schon nach neun Minuten das 1:0 erzielte. Doch auch München erwies sich als extrem defensivstarkes Team und wirkte zudem eingespielter als der kampfstärkere LHC. Dadurch entwickelte sich ein sehr ausgeglichenes und torarmes Spiel, in dem sich beide Mannschaften sehr lange neutralisierten.
Limburg machte es den Bayern in der Verteidigung auch durch zu viele Fehlpässe und hektische Abschlüsse zu einfach. Somit reichten den Gästen zwei Tore im dritten Viertel, um die Partie vorübergehend auf 1:2 zu drehen. Limburg versuchte weiter alles, doch irgendwie schien das Tor des ASV wie vernagelt. Als den Hessen langsam die zeit davonzulaufen schien, schaffte David Schneider dann sechs Minuten vor Schluss doch noch das vielumjubelte 2:2.
Die Begegnung mit den Samstag 9:6 in Mainz siegreichen Würzburgern war keinen Deut einfacher. Die Franken hatten mehr Ballbesitz, doch Limburg stand hinten wieder erneut perfekt und konnte immer wieder schnell. So ging der LHC in der achten Minute durch Schneider bereits in Führung. Danach bestimmten wieder eindeutig beide Defensivreihen das Spiel, so dass es bis nach der Pause beim 1:0 blieb. Nach 47 Minuten gelang Würzburg durch Schlenzball dann doch noch der späte Ausgleich. In dieser Phase half die ganze Erfahrung von Philipp Huber, der einmal seine Position hinten verließ, seine Gegner stehen ließ und frei von rechts nur zwei Minuten später zum 2:1 abzog. Das brach vorübergehend etwas den Widerstand der keineswegs spielerisch schwächeren Gäste, die ehe sie sich versahen plötzlich mit 1:4 (Jelle Mourik und wieder Schneider) hinten lagen. Würzburg nahm für die Schlussminuten noch einmal den Keeper für einen sechsten Feldspieler heraus, aber ein Tor für die Gäste wollte nicht mehr fallen. Für Limburgs Spieler gab es nach Abpfiff stehende Ovationen der Fans. „Ich bin sehr beeindruckt, was meine Mannschaft hier geleistet hat“, lobte Trainer Döppes.
Limburg: Jonas, Koch, Albishausen, Collée (1 Tor), Müller, Tomas (1), Huber (1), Schneider (2), Polk, Bommel, Finn Mourik (1), Jelle Mourik, Schütt.rk