Hockey. Der Limburger Hockey-Club kann als Südgruppen-Fünfter auf einem Nichtabstiegsplatz überwintern. Der 3:1(2:0)-Heimerfolg im Keller-Derby gegen den HTC Würzburg kam in der 1. Regionalliga aber sehr glücklich zustande. Einzig allein seinem Keeper Nils Jonas ist es zu verdanken, dass der LHC nach einer desolaten zweiten Halbzeit nicht mit einer Niederlage vom Feld ging. Jonas lenkte einen Siebenmeter an den Pfosten und entschärfte mehrere Großchancen, als die Gäste aus Franken die Hausherren fast eine halbe Stunde lang im eigenen Schusskreis festnagelten. Dabei hatte es nach dem ersten Viertel noch so ausgesehen, als könnten die in der Anfangsphase klar das Spiel dominierenden heimischen Domstädter gegen zunächst ideen- und harmlose Würzburger einen lockeren Sieg nach Hause spielen. Ohne den immer noch angeschlagenen „Sturmtank“ Max Müller, aber wenigstens mit den Routiniers Benedikt Faustmann und Philipp Koch als wichtige Aushilfen in der Defensive war es zunächst Limburg, das die Partie eindeutig bestimmte. Die Elf von Coach Andreas Mollandin wirkte wacher, ging bissig in die Zweikämpfe und entschied die meisten für sich. Schnelle Kombinationen überforderten den Gast. Folglich war den Spielanteilen nach die 2:0-Führung durch Treffer der „jungen Wilden“ Armin Juncker und Jakob Schneider nach 18. Minuten mehr als verdient. Würzburg spielte zu langsam und berechenbar, um ein Gegner auf Augenhöhe zu sein. Die Limburger Mischung schien zu stimmen. Hinten mit Hans Schneider, Ralf Jeuck, Faustmann, Koch und Lars Schmitt erfahrene Leute, vorne schnelle junge Spieler, die es immer wieder schafften, die gegnerische Hintermannschaft durcheinander zu wirbeln. Wenn man den Hessen die ersten 20 Minuten etwas vorwerfen kann, dann nur, dass sie nicht noch mehr Tore vorlegten, um schon zur Halbzeit auf der sicheren Seite zu sein. Kurz vor Abpfiff hatte Limburg dann bei der ersten Würzburger Chance Glück, nicht das 1:2 zu fangen. Was dann passierte, ist völlig unerklärlich. Die Gäste mussten verständlicherweise mehr tun, mehr ins Risiko gehen, um in einem auch für sie wichtigen Match um den Klassenerhalt noch die Wende schaffen zu können. Doch anstatt ruhig zu bleiben und die wild anstürmenden Würzburger auszukontern, verlor der LHC völlig die Linie. Viel zu hektisch wurde immer wieder die Kugel verloren, so dass es in den letzten 30 Minuten kaum noch Entlastung gab. Es schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein, dass die Franken das Spiel drehen, doch ein überragender Keeper Jonas, zu nachlässig im Abschluss agierende Gästestürmer und das notwendige Spielglück sorgten dafür, dass das 2:0 bis zwölf Minuten vor Schluss hielt. Letztendlich hat sich Würzburg den verdienten Punktgewinn selbst vermasselt, in dem es mehrere Strafecken und dann auch noch einen Siebenmeter durch Julian Walz versiebte. Bären stark von Jonas, die Kugel gegen den rechten Pfosten zu lenken. Limburg hatte Glück, dass die Unparteiischen vorher keinen Vorteil liefen ließen und somit die bereits im Kasten versenkte Kugel nicht als Treffer zählte. Die Minuten verstrichen, ohne dass das in der Luft liegende 2:2 fallen wollte. Kurz vor Ende zog Würzburg die letzte Option, opferte Keeper Tobias Massoudy-Touiserkan für einen elften Feldspieler. Als Jakob Schneider frei vor dem Tor die Kugel in den Schläger gespielt bekam und locker zum 3:1 einschob, war die Partie entscheiden. Trotzdem ärgerte es Coach Mollandin, dass eine Mischung aus Müdigkeit, Kopfsache und fehlender Eingespieltheit dazu führte, dass „hier alles ziemlich instabil wurde“.
Limburg: Jonas, Koch, Collée, Faustmann, Lukas Schmitt, Jakob Schneider (2 Tore), Juncker (1), Schütt, Kathilu, Lars Schmitt, Flick, Jeuck, Bommel, Hans Schneider, Kollenbroich, Niklas Müller.rk
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