1.Feldhockey-Regionalliga: Limburg überrascht im Derby mit 5:2-Sieg/Unter Vize-Olympiasieger Mollandin als Coach kehrt Zauber in den Horn-Park zurück

Mit Mitte 40 agierte “Theo” Jeuck (grünes Trikot) beim LHC als zuverlässiger Abwehrchef.

Hockey. Der Limburger Hockey-Club hat in der 1. Feldhockey-Regionalliga Süd einen Traumstart hingelegt. Die heimischen Lahnstädter besiegten im Hessen-Derby in dieser Höhe völlig überraschend TEC Darmstadt mit 5:2(4:1) und sollten in dieser Form mit dem Abstiegskampf nichts zu tun haben. Vielleicht kommen mit dem „neuen“ Coach auf der Bank ja wieder sportlich bessere Zeiten zurück. Mancher Zuschauer wird sich die Augen gerieben haben, dass das kein Geringerer als einer der Vize-Olympiasieger von Seoul, Andreas Mollandin, ist. Auch sein damaliger Bundestrainer Klaus Kleiter schaute Samstag im Eduard-Horn-Park zu, wie sein alter Schützling seine Mannschaft zu einem überragenden Erfolg führte.

Der LHC-Vorstand hatte diese Personalie vor der Partie noch geheim halten wollen, weil es noch nicht hundertprozentig fest war, ob der 57-jährige „Molli“ die Zeit für das Amt als Coach hat. Der 61-fache Nationalspieler (57) sagte aber nach der Partie: „Ich will das gerne machen. Ich möchte, dass die Mannschaft wieder ein Hockey spielt, an dem die Zuschauer Spaß haben“. Nach sechs Wochen Training habe es schon einige hervorragende Kombinationen gegeben, „auch wenn noch nicht alles hundertprozentig geklappt hat“. Nach dem erfolgreichen Debüt war der frühere Europameister nach der Partie nach eigenen Aussagen „noch völlig aufgewühlt“. Denn es war noch zu Bundesligazeiten und ist folglich ewig her, als Andreas Mollandin das letzte Mal als Herrentrainer des LHC auf der Bank saß.

Die Limburger, wie hier Julien Collée an der Kugel, wirkten im Derby wild entschlossen.

Das Endergebnis der Partie fiel freilich deutlich höher aus, als die reinen Spielanteile es ausdrückten. Über weite Strecken hatten die Gäste durchaus ähnlich viel Ballbesitz wie der LHC, doch die Hausherren waren in dieser Partie einfach im gegnerischen Schusskreis entschlossener und kaltschnäuziger. Dass Darmstadt nach dem frühen Rückstand nie mehr in die Nähe eines Punktgewinns kam, lag auch an Keeper Nils Jonas, der mehrere Strafecken und Feldchancen vorzüglich parierte. Vor dem Anpfiff gab es durchaus auch Zuschauer, die fürchteten, Limburg könne mit einer stark verjüngten Mannschaft zu schwach für die 3. Liga sein. Doch die Begegnung startete auf Augenhöhe. Und in der zehnten Minute flutschte die Kugel erstmalig ins Darmstädter Netz, als Youngster Armin Jucker eiskalt eine Strafecke verwandelte. In der Defensive stellte sich die Frage, ob für die Regionalliga Rückkehrer Ralf Jeuck mit Mitte 40 noch als Abwehrchef taugt. Natürlich ist er deutlich langsamer als früher, doch zweikampfstark und ballsicher machte er eine gute Partie. Vor allem seine genauen Schlenzbälle leiteten immer wieder Limburger Angriffe ein. Als sich in der 19. Minuten ein TEC-Verteidiger regelwidrig in eine Strafecke schmiss, gab es für den LHC Siebenmeter. Spätestens als den Lukas Schmitt souverän verwandelt hatte, wurde der erste Saisonsieg immer realistischer. Darmstadt gab sich aber zu diesem Zeitpunkt noch lange nicht geschlagen, Im zweiten Viertel spielte der Gast aggressives Forechecking und erarbeitete sich vorübergehend ein Übergewicht. Doch Darmstadt war im Angriff einfach zu harmlos und fing sich noch den nächsten Nackenschlag. Max Müller vollendete einen schnellen Konter und sorgte mit dem 3:0 für die vermeintliche Vorentscheidung. TEC schöpfte aber nur drei Minuten später nach dem 1:3 wieder leichte Hoffnung. Den Zahn zog dem hessischen Rivalen dann endgültig weitere drei Minuten danach wieder Lukas Schmitt mit seinem Eckentor zum den „Dreier“ sichernden  4:1. Jakob Schneider erhöhte gar noch auf 5:1, bevor TEC noch einmal traf.

Angespannt, aber erfolgreich: Vize-Olympiasieger Andreas Mollandin ist neuer LHC-Coach.

Die Mischung aus erfahrenen Leuten und hungrigen Spielern auf Limburger Seite stimmte. Alle auf dem Platz bewiesen Kampf- und enormen Teamgeist. Limburg: Jonas, Niklas Müller, Collée, Max Müller (1 Tor), Schütt, Lukas Schmitt (2), Flick, David Schneider, Jakob Schneider (1), Juncker (1), Lars Schmitt, Jeuck, Bommel, Mourik, Hans Schneider, Kollenbroich, Giedrowicz.rk

 

 

 

 

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