Das gesamte Spiel wurde mit einer ungewöhnlichen Spielintelligenz von beiden Seiten geführt, fast einem Schachspiel gleich, nur die Spielzüge waren flotter. Wer würde den ersten falschen
Zug, die erste Unachtsamkeit begehen?
Spannend, wenn auch (bis auf die 26.Minute, in der Laux eine 100%ige vereiteln konnte) ohne spektakuläre Strafraumszenen wäre die erste Halbzeit fast zu Ende gegangen. Dann in der 40. ein Steilpass Richtung Strafraum des TUS, Müller zunächst noch gleichauf, aber der schnelle Montondo konnte ihm einen Schritt abnehmen und frei und platziert aus sechzehn Metern ins rechte untere Eck zum 1:0 einschießen. Etwas unverdient angesichts der
durchdachten Spielweise des TUS, aber doch einem Tabellenführer würdig. Aber Eddersheim schien irgendwie vorgewarnt, man erkannte den Respekt gegenüber dem TUS.
Zurecht, wie sich bereits nach zwei Minuten in der zweiten Halbzeit zeigen sollte. Moritz sperrte den Ball mit seinem ganzen Körper solange gekonnt gegen seinen Gegenspieler ab bis er Zuckrigl in den Lauf bedienen konnte und dieser, bereits seit Wochen in überragender Form, zum 1:1 vollenden konnte.
In der 72. landete eine Flanke vom in letzter Zeit extrem durchtrainiert erscheinenden Leukel von rechts am 16er bei Zuckrigl, der blitzschnell mit einem flachen Schuss durch Feind und Freund zum 1:2 einschoss.
Eddersheim blieb cool, unaufgeregt. Und tatsächlich brachte eine weite hohe Flanke in der 87. an den rechten Fünfer und von dort direkt vor das Tor auf Kohlbacher den 2:2 Ausgleich. Für den TUS hätte es in der ewig dauernden Nachspielzeit noch schlimmer kommen können, aber Laux wehrte in seiner unnachahmlichen Manier wieder eine 100%ige gerade noch zur Ecke ab.
Der Spielausgang war ein ohne Zweifel als gerecht anzusehendes Unentschieden, auch angesichts des offenen Schlagaustausches bis in die letzten Sekunden. Hadamar dürfte angesichts des Spielausganges, der ihnen die erneute Tabellenführung sicherte, beim nächsten Lokalderby in Dietkirchen in 10 Tagen einen Kasten edlen Gerstsaftes überbringen, aber bitte vor dem Spiel.
Bemerkenswert waren die professionelle Schiedsrichterleistung und die seiner Linienrichter, die auch in teilweise etwas aufgeheizter Stimmung die Nerven behielten und sehr zuverlässig pfiffen, aber auch der Physiotherapeut von Eddersheim, dem es gelang einen scheinbar stärker lädierten Spieler in kürzester Zeit vollständig zu gesunden.
Ungewöhnlich auch der Eddersheimer Trainer Lüllig, der extrem lautstark, wie selten gehört, aus vollem Herzen, gegen wen auch immer, den Gruß des Götz von Berlichingen zitierte. Für diese fast opernreife Leistung erhielt er Gelb.
FC Eddersheim: Zeaiter, Schmitt, Bernhardt, Lang, Dechert (46.Stoilas,86.Schur), Hilser, Matondo, Fließ, Scholl, Krause (72.Kohlbacher), Kummer
TUS Dietkirchen: Laux, Böcher, Müller, Kratz, Leukel, Dankof, Zuckrigl, Bergs, Moritz (78.Mink), Meloni, Weis
Schiedsrichter: Daniel Velten
Tore: 1:0 Luki Matando (40.), 1:1 (47.) und 1:2 (72.) jeweils Maximilian Zuckrigl, 2:2 Nils Kohlbacher (87.)
Zuschauer: 200
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von Paul Bergs
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