Hockey. Der Limburger Hockey-Club hat in der 1. Regionalliga Süd einen weiteren bitteren Rückschlag hinnehmen müssen. Das Hessen-Derby verlor die Elf von Trainer Dirk Hilpisch dem Spielverlauf nach zu hoch mit 1:3 und muss sich jetzt in der Tabelle eher nach unten orientieren. Mit drei Punkten Vorsprung auf die Abstiegsplätze geht der LHC (sechs Punkte aus fünf Spielen) in die Winterpause. Vorne liefern sich mit Wiesbaden, dem Mannheimer Club Feudenheim und Würzburg nun drei Teams mit jeweils neun Punkten ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Meisterschaft. Dass Limburg den Anschluss verlor und in Wiesbaden am Ende ohne Punkte war, hat zwei Gründe. Zum einen hatten die Hausherren Samstag auf der Sportanlage im Nerotal die eingespieltere und cleverere Mannschaft auf dem Platz. Zum Zweiten war dem LHC in Hälfte zwei der Verlust von fünf Stammspielern vor der Saison deutlich anzumerken. Die Leistungsträger spielten zu lange durch, so dass Wiesbaden nach dem Seitenwechsel in der zweiten halben Stunde einfach mehr Körner zuzusetzen hatte. Erst als der LHC dann fünf Minuten vor Spielende das 0:3 fing und mit dem Rücken zur Wand stand, hatte der Gast plötzlich seine stärksten Minuten der Partie. Hätte Limburg doch nur schon früher so mutig und konsequent nach vorne gespielt. Dann wäre sicher noch mehr als nur der Anschlusstreffer zum 1:3 durch Lukas Schmitt möglich gewesen. Denn plötzlich geriet die zuvor so sichere Wiesbadener Hintermannschaft minutenlang tüchtig ins Schwimmen. Was dem laut jubelnden WTHC-Anhang aber nach Abpfiff natürlich völlig egal war. Hauptsache, die Mannschaft hatte die drei Punkte gegen den hessischen Rivalen im Sack und damit die Tabellenführung zurück. In der Anfangsphase der Partie hatte Wiesbaden erst einmal mehr vom Spiel, erkämpfte sich zwei Strafecken und eine hundertprozentige Großchance, die aber ebenfalls nicht den Weg ins Tor fand. Mitte des ersten Viertels wurde Limburg aber wach, kam immer besser in die Begegnung und war fortan ein gleichwertiger Gegner. Vor allem Jugendnationalspieler Jannis Collée war ein ständiger Unruheherd vorne.
Im zweiten Viertel hatte dann sein älterer Bruder Julien Collée die Limburger Führung auf dem Schläger. Doch sein Eckenschuss segelte am gegnerischen Kasten vorbei. Die Gastgeber machten es bei ihrer dritten Ecke besser. Die Lahnstädter hätten aufgrund der vorher schon einmal gezeigten Variante gewarnt sein sollen. Jedoch beim zweiten Versuch funktionierte der Trick, statt zu schießen die Kugel nach links weiterzugeben. Jakob Cyrus hatte dadurch freie Schussbahn und netzte in der 23. Minute zum 1:0 ein. Im Anschluss begegneten sich die beiden Teams weiter ohne große nennenswerte Höhepunkte auf Augenhöhe. In Hälfte zwei machte es sich aber langsam bemerkbar, dass Wiesbaden die stärker besetzte Bank hatte und öfter durchwechseln konnte. Die Hausherren wirkten nun einfach frischer im Kopf. So schalteten sie schneller um und kamen nach Limburger Kugelverlusten mehrfach zu aussichtsreichen Kontern. Einen Schuss konnte Nils Jonas im LHC-Kasten in der 40. Minute zwar abwehren. Doch landete die Kugel genau vor Dennis´ Pütz Schläger. Der fackelte nicht lange und setzte den Schuss eiskalt zum 2:0 ins Netz. Jetzt lief den Domstädtern langsam aber sicher die Zeit davon. Vor allem aber verwaltete Wiesbaden den beruhigenden Vorsprung ziemlich abgebrüht. Bei Gegenangriffen blieben immer mehrere der Hauptstädter hinten und machten bei Limburger Ballbesitz dann mit viel Übersicht umgehend die Räume dicht, so dass der Gast bis eben die letzten Minuten vor Schluss zu keinen wirklichen Chancen mehr kam.
Alles in allem wurde Limburg unter Wert geschlagen, war aber Wiesbaden wenn auch sicher um ein Tor zu hoch der verdiente Sieger.
Limburg: Nils Jonas, Lennard Schmitt, Jannis Collée, Julien Collée, Benedikt Faustmann, Lukas Schmitt (1 Tor), David Schneider, Jakob Schneider, Hans Schneider, Lars Schmitt, Jakob Wolf, Ralf Jeuck, Max Bommel, Felix Schneider, Moritz Müller.rk