Das hatten sich die Einheimische bestimmt anders vorgestellt. Zum Auftakt der Restrunde entführte der Aufsteiger aus Eddersheim in einem sehr engen Spiel die Punkte aus Hadamar.
„Ich kann meiner Mannschaft eigentlich keine großen Vorwürfe machen . In einem vor allem in der 1.Halbzeit sehr von der Taktik geprägten Spiel hat ein „Traumtor“ das Spiel mehr oder weniger entschieden“, sagte Hadamars Cheftrainer Torsten Kierdorf nach der Partie .
Er sprach dabei den fulminanten Freistoßtreffer des 21-jährigen Deutsch –Amerikaners Malcolm Philipps an, der Sekunden vor dem Halbzeitpfiff das Leder aus ca. 35 Metern wie einen Strahl in die Tormaschen des von Christopher Strauch ansonsten sehr gut gehüteten Gehäuses jagte. Ob haltbar oder nicht , dazu gingen die Meinungen vielfach auseinander.
Die Gästeführung war zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient, da die Mannschaft von Gästecoach Rouven Leopold ab der 15. Minute mehr oder weniger das Geschehen im ersten Abschnitt bestimmt hatte. Wer weiß wie allerdings die Partei verlaufen wäre. hätte die Fuldaer Schiedsrichterin Sabine Stadtler in der 12.Minute auf Foulelfmeter für Hadamar entschieden, als Jann Bangert strafstoßwürdig gefoult wurde . Nach dieser Aktion verloren die Hausherren mehr und mehr ihre Linie und waren vor allem in den Zweikämpfen meist nur zweiter Sieger. Jann Bangert hatte in der 20.Min noch einmal am Führungstreffer geschnuppert, sein Kopfball wurde aber zur Ecke geklärt. Die Gäste verzeichneten bis zum Pausentee mehr Spielanteile und auch Chancen.
Das sollte sich nach Wiederbeginn deutlich umkehren. Fortan spielten die Hausherren den Gegner in dessen eigener Hälfte fest. Es folgte eine Vielzahl von Tormöglichleiten für Rot Weiss. Dabei stand zwei Mal Jann Bangert im Brennpunkt des Geschehens. Zunächst hatte der Kubacher Pech, als er einen Freistoßabpraller von Jonas Herdering Zentimeter am Pfosten vorbei ins Aus platzierte. (50.Min) Fünf Minute später schoss Herdering einen weiteren Freistoß zentral aufs FCE Tor. Keeper Miletic konnte das Leder nicht sauber klären. Jann Bangert stand richtig und staubte zum vermeintliche 1-1 ab. Doch der Assistent wollte eine Abseitsstellung des Torschützen gesehen haben . SR´ín Stadler versagte darauf die Anerkennung. Ein strammer Schuss von Jerome Zey strich knapp über das Tor (65.), das wie vernagelt schien. Mehrfach vereitelte besonders Patrick Hilser für den FCE Unheil, da er immer noch einen Fuß oder den Oberkörper zwischen Ball und Einschlag im Tor brachte. „ Was ich zu bemängeln habe war, dass wir in der Dranphase der 2.Halbzeit oft zu kopflos und mit zu viel langen Bällen operiert haben, statt spielerisch zum Erfolg zu kommen. Wir haben es damit den groß gewachsenen Abwehrspielern einfach gemacht die Bälle zu klären“, merkte Kierdorf nach der Partie an.
Als die Unparteiische in der 80.Min, nach erneutem Foul im Strafraum an Jann Bangert, nicht den Mut hatte auf den fälligen Strafstoß zu entscheiden, schwanden die Hoffnungen der heimischen Anhänger, dass es noch zu einem Punkt reichen könnte. Steffen Rücker hatte in der 82.Min noch einmal eine super Gelegenheit, wieder war es Hilser, der den Ausgleich vereitelte. In der Nachspielzeit machten die Gäste, die im zweiten Abschnitt bis dahin keine Torchance hatten, mit dem 0-2 den Deckel auf den insgesamt glücklichen Auswärtssieg. „ Wir hätten heute noch deutlich länger spielen können , ein Treffer wäre uns wahrscheinlich auch dann nicht gelungen“, so der Tenor auf Hadamarer Seite nach dem Abpfiff .
Hadamar: Strauch, Dimter, Mar. Neugebauer, Zouaoui, Böttler (46. Zey), Rücker, Jindra (85. Sembene), Kröner (72. Noguchi), Herdering, Bangert, Math. Neugebauer –
Eddersheim: Miletic, Krippner (62. Chavero Vargas), Hilser, Rottenau, Bianco, Eren (58. Lifka), Finger, Wade (69. Akbulut), Krause, Philipps, Topcu –
SRin: Sabine Stadler (Fulda) – Tore: 0:1 Malcolm Philipps (45.), 0:2 Leonardo Bianco (90.+4) – Zuschauer: 280.