Schlusslicht braucht Sieg über Spitzenreiter Hanau
Hockey. Der Limburger Hockey-Club (LHC) braucht in der 1. Hallenhockey-Regionalliga Süd endlich Punkte. Samstag um 16 Uhr im Hessen-Derby gegen den Hanauer THC ist dazu in der Sporthalle der Hadamarer Fürst-Johann-Ludwig-Schule die letzte Gelegenheit vor der Weihnachtspause. Letztes Jahr waren in der dritten Liga beide Teams noch auf Augenhöhe, doch diese Saison könnten die Unterschiede zwischen Limburg und Hanau nicht größer sein. Während die heimischen Domstädter nach fünf von zehn Partien punktlos den letzten Platz belegen, ist Hanau mit vier Siegen und nur einem Remis ungeschlagen Gruppenerster. Das Team des THC siegte letzten Sonntag sogar beim vermeintlichen Topfavoriten ASV München mit 7:5 und möchte in Hadamar natürlich einen weiteren Auswärtserfolg nachlegen, um im Rennen um Meisterschaft und 2. Bundesliga-Aufstieg zum Jahreswechsel in der Poolposition zu bleiben. Bei Limburg dagegen werden die Abstiegssorgen immer größer, nachdem auch die Kellerduelle in Bayern beim TuS Obermenzing aus München sowie beim fränkischen Aufsteiger TV Schwabach verloren wurden und der Rückstand aufs rettende Ufer sechs, durch die schwache Tordifferenz eigentlich sogar sieben Punkte beträgt. Limburgs Trainer Stefan Döppes hat seine Mannschaft aber noch nicht aufgegeben: „Wir haben vier der letzten fünf Partien daheim und in eigener Halle sehe ich für uns in jedem Spiel Chancen, auch gegen Hanau“. Realität ist aber auch, dass selbst wenn der Gruppenvierte Obermenzing in der Rückrunde nur das eine Spiel gegen den Fünften Schwabach gewinnen würde, drei Siege in den ausstehenden Spielen bei zwei Absteigern wahrscheinlich für Limburg nicht zum Klassenverbleib reichen würden. Das heißt, der LHC steht Samstag unter extremen Druck, die Überraschung gegen Hanau schaffen zu müssen. Vor einem Jahr siegten die Lahnstädter daheim im Derby noch, doch damals noch mit deutlich stärkerem Kader. Von daher ist Hanau Samstag der eindeutige Favorit, auch wenn Limburg immer zuzutrauen ist, vor eigenem Publikum eine Klasse besser als in fremden Hallen zu spielen. Bisher scheiterte das Döppes-Team diese Runde vor allem daran, dass vorne zu wenig aus den Feldchancen und Strafecken gemacht wurde und hinten zu viele Fehler passierten. Hanau dagegen ist das bislang torgefährlichste Team der Süd-Gruppe. Spielerisch hat der LHC in jedem Spiel gezeigt, dass er phasenweise immer noch mit jedem Drittliga-Gegner mithalten kann. Die Kunst im letzten Spiel des Jahres 2024 wird darin bestehen, das Niveau über komplette 60 Minuten zu halten. Denn wenn Hanau einmal mit mehreren Toren vorne ist, wird diese schnelle, konterstarke Mannschaft die Gastgeber wohl überrollen. Von daher kann der LHC die Unterstützung möglichst vieler Zuschauer Samstag am für die junge Generation ungewohnten Spielort Hadamar gut gebrauchen. Vielleicht liegt aber hier noch ein wenig besondere Magie in der Luft, wo einst die großen LHC-Mannschaften um die Olympia-Medaillengewinner Andreas Mollandin und Ekkhard Schmidt-Opper sowie die Folgegeneration um Stefan Saliger und Michael Knauth legendäre Spiele in der 1. Bundesliga lieferten.rk
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