Limburger Hockey-Säcker erreichen Platz 3 bei Ü30-DM in Hamburg

Die Limburger Säcker feierten Platz 3 in Hamburg: Michael Felix, Peter Koch, Michael von Kunhardt, Dr. Joachim Brötz, Stefan Seck, Stephan Felix, Marco Giese, Götz Müller
Knieend von links nach rechts:
Mario Müller, Chris Gerber, Andreas Lante, Michael Knauth, Jörg Blotz, Rolf Brass, Remo Wierschke, Moritz Polk

Die Traditionsmannschaft des Limburger HC, die `Limburger Säcker`, bestehend aus ehemaligen Bundesliga- und Nationalspielern, hat einen beachtlichen Erfolg nach 3 Jahren pandemiebedingter Turnierabstinenz erzielt. Seit vielen Jahren wird die Deutsche Ü30-Hockey-DM ausgetragen, ein Turnier, das die sympathischen Limburger seit ihrer ersten Teilnahme vor 16 Jahren bereits 2 x gewinnen konnten.

Regelmäßig gehört das nach wie vor sehr athletische Team zu den Mannschaften, die eine herausfordernde Gruppenphase in dem sehr straffen Turnierzeitplan trotz starker Gegner überstehen, um sich dann zunächst im Viertelfinale wieder zu finden. So auch dieses Jahr beim Hamburger Nobel-Verein Großflottbeker THGC (Tennis, Hockey- und Golfclub).

4 Gruppen à 4 Teams hatten sich für das Finalturnier qualifiziert. Somit standen am Samstag bei hochsommerlichen Temperaturen gleich 3 außerordentlich kraftzehrende Matches für jedes Team an. Die Limburger hatten es im ersten Spiel in ihrer Gruppe zunächst mit der Mannschaft aus Bonn zu tun. Doch es wurde direkt anspruchsvoll, denn erst unmittelbar vor Anpfiff konnte Leistungsträger Peter Koch die Anlage erreichen, da eine unerwartet komplizierte Anreise aus Berlin ein rechtzeitiges Eintreffen zunichte machte. Doch zum Spiel gegen Bonn: Die Domstädter waren drückend überlegen, wurden dabei immer wieder durch ein personell sehr starkes Mittelfeld mit Spielern wie Andreas Lante, Mario Müller, dem erstmals mitwirkenden 32-jährigen Youngster Moritz Polk und schließlich auch Peter Koch massiv angetrieben. Doch die sehr tief stehende Bonner Mannschaft konnte irgendwie immer wieder den Kopf aus der Schlinge ziehen. Zahlreiche `Kurze Ecken` konnten zudem von den Bonnern abgewehrt werden, so dass die beiden Teams sich schließlich 0:0 trennten.

Nun galt es im nächsten Spiel, gegen die robusten Spieler des TSV Mannheim, unbedingt ein Zeichen zu setzen. Die Limburger starteten erneut furios. Michael von Kunhardt bediente nach einem Solo seinen Sturmpartner Dr. Joachim Brötz im Schußkreis, so dass dieser entschlossen das 1:0 für die Domstädter erzielen konnte. Nur wenige Minuten später ließ der das gesamte Turnier unermüdlich antreibende Andreas Lante gleich mehrere Gegner stehen und konnte diesmal wiederum dem einschussbereiten von Kunhardt die Hockeykugel in den Schläger passen, der eine Lücke fand, um das 2:0 zu erzielen. Limburg war drückend überlegen, zugleich stand die Abwehr um Christopher Gläser und Chris Gerber auch in diesem Spiel außerordentlich stabil, so dass Olympiasieger Michael Knauth im Tor genau wie Junioren-Weltmeister Stefan Seck im Spiel gegen Bonn, keinen einzigen Schuss parieren mussten.

Nun ging es im dritten Spiel des Tages gegen DHC Hannover um das Erreichen des Viertelfinals. Erneut begannen die Säcker das Spiel sehr druckvoll, doch es war auch zu erkennen, dass Hannover spielerisch qualitativ gut besetzt war. Die Wahlhamburger Rolf Brass und Michael Felix sowie dessen Bruder Stefan Felix konnten über die Außenverteidigerbahnen immer wieder wunderbare, vielversprechende Angriffe initiieren, doch ein Tor wollte nicht fallen. Ein einziger blitzschneller Konter der Niedersachen führte zum überraschenden 0:1, das den Spielverlauf auf den Kopf stellte. Limburg war mit einem Mal massiv unter Druck. Doch das durch Spielertrainer Chris Gerber taktisch klug aufgestellte Team kämpfte regelrecht heroisch und stemmte sich gegen die drohende Niederlage. Moritz Polk war es, der immer wieder den Impuls in den Kreis suchte und schließlich mit einem bilderbuchreifen „Argentinischen-Rückhand-Schuss“ kurz vor Schluss ein Traumtor in das lange Eck zum 1:1 erzielte. Damit war Limburg ungeschlagen Gruppenerster, DHC Hannover erreichte als Gruppenzweiter ebenfalls das Viertelfinale.

Nach einem offiziellen abendlichen Empfang im kultigen Hamburger Schanzenviertel stand am nächsten Tag bereits um 9 Uhr früh morgens ein Viertelfinal-Showdown an, zu dem aufgrund der Attraktvität der Begegnung seitens des Ausrichters extra noch der Platz gewechselt wurde. Die Limburger Säcker standen nämlich niemand anderen als den bärenstarken Gladbachern gegenüber, die Spieler wie Welthockeyspieler Florian Kunz sowie die Olympiasieger Klaus Michler und Tobias Weißenborn in ihren Reihen neben zahlreichen weiteren früheren Nationalspielern aufbieten konnten.

Doch von Beginn an wurde klar, warum die Limburger Säcker stets zu den besten Teams der Deutschen Meisterschaft gehören. Die Mannschaft ist auch heute noch topfit! Dem intensiven Sturmlauf der Hessen versuchten die Gladbacher sich von Anfang an nach Leibeskräften zu erwehren, doch schon bald hieß es 1:0 für die LHC-Spieler. Dr. Joachim Brötz konnte eine erneut wunderbare Vorarbeit von Andreas Lante zu einem frühzeitigen Treffer verwerten. Die Gladbacher versuchten nun mit allen Mitteln sich zu wehren und stellten auf lange Schlenzbälle durch Florian Kunz um, doch Michael Knauth war letzlich nicht zu überwinden. Ex-Nationalspieler Götz Müller konnte durch intensive Laufarbeit und kreative Bälle aus dem Mittelfeld immer wieder außerordentlich überraschende Impulse setzen, die für spezielle mentale und physische Beschäftigung sorgten.

Es ging packend und intensiv hin und her. So konnte der Limburger Offensivspieler Remo Wierschke einen schwer zu stoppenden Ball am langen Pfosten tatsächlich kontrollieren und wäre kurz vor Schluß für sein gutes Stellungsspiel beinahe noch mit dem 2:0 belohnt worden. Schließlich blieb es beim 1:0, die Limburger Säcker standen im Halbfinale gegen ein stark besetztes Mix-Team des Mannheimer HC / HC Feudenheim und die Gladbacher zogen sich zu intensiven Besprechungen zurück.

Der Preis für das Halbfinale war jedoch hoch. Sowohl Chris Gerber als auch Peter Koch hatten sich in den zuvor verschleißreichen absolvierten Spielen bei einer jeweils couragierten Abwehraktion leider verletzt. Zugleich verstärkte sich das Mannheimer Team auch noch kurzfristig durch den Dürkheimer Dribbelkünstler Uwe Krauss, der mit seinem eigenem Team wiederum im Viertelfinale gescheitert war, jedoch offensichtlich auch eine Verbindung mit dem Mannheimer Team aufzuweisen hat. In jedem Falle eine Maßnahme, die auch bei den Organisatoren nicht gut ankam, denn eine Verstärkung während eines laufenden Turniers durch Spieler anderer Teams, sind auch im ambitionierten Seniorenhockey nicht üblich. Die sportlich fairen Domstädter beließen es jedoch trotz eigener Verletzungen bei dem Hinweis, diese Art von Spieler-Quersubventionierung bei zukünftigen Turnieren lieber zu unterlassen und verzichteten auf einen offiziellen Protest, der durchaus eine Disqualifikation des Gegners und wahrscheinlich den direkten Finaleinzug der Domstädter zur Folge gehabt hätte. Letztlich schon ein bitterer Umstand, den tatsächlich initiierte Krauss mit einem besonderen Solo und listigem Pass den ersten Treffer für Mannheim. Doch die Limburger stemmten sich sofort dagegen und gewannen mehr und mehr die Oberhand. Immer wieder waren es Mario Müller, Jörg Blotz und Marco Giese, die durch intensive Offensivläufe Gefahr vor dem Mannheimer Tor generieren konnte. Marco Giese erzielte mit einem krachenden Ableger im Schusskreis das 1:1 und krönte damit seine starke Leistung.

Doch erneut gingen die Mannheimer mit einem unhaltbaren Schuss ins lange Eck überraschend in Führung. Den Säckern lief die Zeit davon. Die offizielle Spielzeit war abgelaufen, doch eine letzte `Kurze Ecke` für Limburg war noch regelkonform auszuführen.   

Moritz Polk erzielte mit einer fulminanten Ecken-Ausführung das erlösende 2:2.

Nun stand ohne Verlängerung direkt ein alles entscheidendes Siebenmeterschießen an.

Um es kurz zu machen: Beide Torhüter zeigten Ganzleistungen, der Mannheimer Keeper und auch Stefan Seck auf der Limburger Seite, der sich von Spiel zu Spiel mit Michael Knauth im Tor abwechselte. Ein Siebenmeter nach dem anderen wurde von beiden Torhütern grandios pariert, für Limburg hatten Marco Giese und der angeschlagene Chris Gerber getroffen.

Schließlich konnten die Mannheimer einen letzten starken Siebenmeter platzieren, der den Sieg für das Team aus Baden-Württemberg bedeutete.

Die Limburger Säcker waren in einem außerordentlich stark besetzen Turnier und einer sehr guten mannschaftlich geschlossenen Turnierleistung somit starker Turnierdritter geworden und nur hauchdünn am Finale gescheitert.

Deutscher Meister wurde das Team aus Mannheim, das gegen die von Jahr zu Jahr immer stärker werdende Mannschaft von Hannover 78 mit 2:0 gewinnen konnte.

Nächstes Jahr geht es nach Dortmund – die Limburger Säcker sind als Halbfinalist gesetzt und werden mit Sicherheit wieder angreifen.

 

 

.

Teile diesen Beitrag

Kommentar schreiben