Limburger HC zittert sich zu 2.1 über Schlusslicht Obermenzing

Philipp Koch (M.) und Jakob Wolf (r.) klärten den Münchner Angriff Foto: Klöppel

Hockey. Der Limburger Hockey-Club hat auch gegen den TuS Obermenzing aus München einen 2:1-Zittersieg feiern können. Wie die Punkte am Ende zustande kamen, kann Coach Jürgen Dechent und seinem Team am Ende egal sein. Hauptsache, es wurde ein großer Schritt Richtung Klassenverbleib in der 1. Feldhockey-Regionalliga durch zwei Siege in Serie auf des Messers Schneide gemacht. Der LHC festigte durch den Erfolg über das Südgruppen-Schlusslicht von der Isar nicht nur Tabellenplatz drei und rückte dem diesmal sieglosen Zweiten Wiesbadener THC (0:1 gegen Schott Mainz) bis auf einen Punkt auf die Pelle. Die Lahnstäder vergrößerten den Formsprung auf den letzten Abstiegsplatz auf sechs Punkte und können somit kommendes Frühjahr beruhigt in die Rückrunde gehen. Die sechs Zähler Rückstand auf den Feudenheimer HC aus Mannheim auf Platz eins wird Limburg aber voraussichtlich nicht mehr aufholen. Der Spitzenreiter wirkte beim 9:1 Sonntag über den Hanauer THC einfach zu stark und gefestigt, während Limburg sich erneut eine Partie ähnlich einer Achterbahnfahrt leistete. Das lag sicherlich nicht an fehlendem Willen. Denn schon vor dem Anpfiff, als die LHC-Spieler sich im Kreis auf die Partie einschworen, war deutlich zu hören, dass sie dieses wichtige Spiel gegen den Abstieg unbedingt gewinnen wollten. Davon war aber in der Anfangphase der Partie nur noch wenig zu sehen, als überraschend der Gast aus München mit konzentriertem Aufbauspiel mehr Spielanteile hatte. Bei drei Strafecken wurde aber auch mehr als deutlich, warum die stark verjüngte Obermenzinger Mannschaft diese Saison bisher nur einen Sieg landete und Träger der „roten Laterne“ ist. Die Ecken wurden derart kläglich vergeben, dass man nicht den Eindruck hatte, als wären die so wichtigen Standards in der Corona-Pause ausreichend geübt worden. Lob in dieser Phase zumindest an die Limburger Defensive, die trotz zahlreicher Münchner im und am Schusskreis nichts anbrennen ließ. Vor allem LHC-Keeper Nils Jonas erwischte einen bärenstarken Tag. So fahrlässig die Gäste mit ihren Möglichkeiten umgingen, so eiskalt agierten vor dem gegnerischen Gehäuse im ersten Viertel die Gastgeber. Gleich mit der ersten Chance markierte Jakob Wolf auf Zuspiel von Max Müller aus einem klasse vorgetragenen Konter heraus das so wichtige 1:0. Dieser Treffer gab nun den Gastgebern enormen Aufwind. Endlich fingen sie an, auch im Mittelfeld und vor dem Obermenziger Gehäuse ansehnliches Hockey zu spielen.

Lukas Schmitt (an der Kugel) steuerte ein wichtiges Tor zum LHC-Sieg bei. Foto: Klöppel

Die Machtverhältnisse auf dem Feld hatten sich spätestens nach dem 2:0 durch Lukas-Schmitt -ebenfalls auf Müller-Vorlage- gewandelt. Nun schien alles auf einen glasklaren Sieg der Hessen hinauszulaufen, denn die beiden Nackenschläge lähmten Obermenzing. Der TuS wurde immer passiver, im Spielaufbau unsicher und hatte dadurch den in dieser Phase dominanten Limburgern nicht mehr viel entgegenzusetzen. So schwankend in seiner Tagesleistung wie die Bayern präsentierte ich aber aus heimischer Sicht leider auch der LHC. Denn im Schlussviertel hätte es sich fast noch gerächt, dass Limburg nach der Zwei-Tore-Führung kaum noch in die Offensive ging, sondern überwiegend damit beschäftigt war, den Vorsprung durch viele Querpässe in der Abwehr lässig über die Zeit zu bringen. Als Obermenzing-Trainer Michael Rößner den Mut der Verzweiflung hatte, in der Schlussphase Keeper Niclas Meiler für einen elften Feldspieler zu opfern, kippte die Partie erneut. Mit der zusätzlichen Anspielstation wurden urplötzlich die vorher lange geschlagen wirkenden München immer selbstbewusster und drängten Limburg bitterböse in die Defensive. Dabei ließen sich selbst die erfahrenen Akteure des LHC von der Nervosität ihrer jungen Nebenspieler anstecken. Statt überlegt zu versuchen, die bei leerem gegnerischen Tor bestehende Riesenchance zu nutzen, durch ein schnelles 3:0 den Sack endgültig zuzumachen, wirkten die Lahnstädter wie im eigenen Viertel angewachsen. Als Lucas Brunner sieben Minuten vor Spielende per Strafecke auf 1.:2 verkürzte und Obermenzing immer weiter nach vorne drängte, schien der LHC einen sicheren Sieg noch aus der Hand zu geben. Aufgrund seiner mangelhaften Chancenverwertung nahm München aber den verdienten Punkte nicht mit nach Hause und steht jetzt mit mehr als einem Bein bereits in der vierten Liga. Auf Limburger Seite hingegen nach dem Abpfiff großes Aufatmen, sich trotz sichtbarer Defizite der Abstiegsangst vorerst einmal entledigt zu haben.

Limburg: Jonas, Lennard Schmitt, Koch, Collée, Max Müller, Kafke, Lukas Schmitt (1 Tor), David Schneider, Jakob Schneider, Juncker, Lars Schmitt, Wolf (1), Jeuck, Bommel, Hans Schneider, Kollenbroich, Moritz Müller.rk

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