Hockey. Der Limburger Hockey-Club steht Samstag um 16 Uhr im Albert-Collée-Stadion (Eduard-Horn-Park) vor einem richtungsweisenden Spiel. Bei der Partie des aktuellen Südgruppen-Letzten gegen den Drittletzten, die HG Nürnberg, wird sich zeigen, ob die Lahnstädter spielerisch noch das Zeug haben, in der 2. Bundesliga mitzuhalten. Nürnberg steht genau auf dem Platz, den der LHC für den Klassenverbleib bräuchte. Doch es stehen nur noch sechs Spieltage aus und Limburg müsste auf die Franken ganze 13 Punkte aufholen. Da Limburg mit nur einem Pünktchen weiterhin sieglos ist, erscheint dieses Unterfangen aussichtslos. Zumal die Nürnberger zuletzt nicht so wirkten, als wollten sie sämtliche noch ausstehenden Spiele verlieren. Im Gegenteil: nach der Winterpause schafften sie letztes Wochenende den Pflichtsieg gegen den Tabellenvorletzten Mariendorfer HC Berlin (8:4) und sensationell ein 4:4-Remis beim Spitzenreiter SC 1880 Frankfurt, der dadurch Platz eins im Süden erst einmal wieder an den TSV Mannheim verlor. Limburg dagegen hatte tags zuvor bei 80 noch 1:4 verloren. Diese Ergebnisse zeigen das diesjährige Dilemma des LHC. Die Limburger hatten auch die letzten beiden Runden schwache Hinrunden gespielt. Doch in den letzten beiden Jahren gab es eben immer mehrere andere Teams, die auch nicht viel besser waren und somit noch in Reichweite lagen. Nürnberg und die Teams davor sind aber trotz aller Niederlagen so gut, dass sie regelmäßig punkten und den glücklosen Mariendorfern und Limburgern immer weiter enteilen, so dass deren Abstieg in die 1. Regionalliga so gut wie besiegelt zu sein scheint. Schon die Tordifferenz spricht Bände. Nürnberg hat als Drittletzter eine positive von 38:36 Tore nach zwölf Spielen, der LHC hat mit 41 zwar nicht wesentlich mehr Treffer kassiert, aber mit 17 nicht einmal die Hälfte des Kontrahenten geschossen und das macht eben den deutlichen Rückstand in der Tabelle aus. Von Frankfurter Seite war am Wochenende zu hören, dass Nürnberg einfach viel gefährlicher als Limburg am Tag davor im Schusskreis gewesen sei. Die HG ließ sich nicht abschütteln, glich vier Mal aus und wurde mit einem überraschenden Punkt beim großen Favoriten vom Main belohnt. LHC-Kapitän Laurens Meurer weiß folglich, dass der Klassenverbleib mittlerweile immer mehr zum unrealistischen Ziel wird. „Wir wollen jetzt nur noch von Spiel zu Spiel denken, zeigen, dass die Motivation der Mannschaft stimmt“, sagte er. Folglich ist es der Wunsch der Spieler und von Trainer Dirk Hilpisch, Samstag zumindest den ersten Sieg zu landen und sich selbst und dem eigenen Anhang zu zeigen, dass man es noch kann. „So schwach sind wir ja eigentlich gar nicht“, so Meurers Einschätzung. Das Team habe in vielen Spielen anfangs gut mitgehalten. Das Problem sei aber, dass der Kader nach einigen Abgängen dünn geworden sei. Und wenn die Leistungsträger dann fast durchspielen müssten, seien sie irgendwann platt. Wenn Hilpisch dann irgendwann junge, unerfahrene Spieler ins kalte Wasser schmeißen müsse, um den anderen eine kurze Verschnaufpause zu gönnen, werde es dann gegen Gegner auf Zweitliganiveau dann immer gefährlich. „Die Gegner haben ausgeglichene Kader und können ständig durchwechseln“, meinte Meurer. Irgendeinem Spieler des LHC-Kaders für die aktuelle Lage einen Vorwurf zu machen, sei folglich laut Meurer falsch, weil jeder im Training und in den Partien alles gebe. Einen Sieg gegen Nürnberg hält er durchaus für machbar, denn beim knappen 1:2 beim neuen Tabellenführer TSV Mannheim sei der LHC ja nahe dran an einer Überraschung gewesen. Dass Nürnberg hinten anfällig ist, haben die acht Gegentore in zwei Spielen zuletzt gezeigt. Allerdings hat die HG auch zwölf geschossen. Folglich wird Limburg hinten höllisch aufpassen müssen, um nicht früh in Rückstand zu geraten und das Spiel bis zum Ende offenhalten zu können.rk