Hockey. Die Luft des Limburger HC in der 2.Feldhockey-Bundesliga wird nach der München-Heimklatsche immer dünner. Denn in der aktuellen Form auswärts bei den beiden besten Südgruppenteams zu bestehen, wird für die Elf des neuen Trainers Dirk Hilpisch am Wochenende verdammt hart. Am Samstag, 16 Uhr, müssen die Lahnstädter beim ewigen Rivalen SC 1880 Frankfurt auf der Sportanlage in der Feldgerichtstraße ran, Sonntag um 12 Uhr beim frischgebackenen Tabellenführer TSV Mannheim. Der hat durch ein hart erkämpftes 5:4 bei den Stuttgarter Kickers am Mai-Feiertag mit nun einem Punkt Vorsprung Platz eins wieder von Frankfurt übernommen. Frankfurt und Mannheim sind die einzigen beiden Süd-Mannschaften mit noch ernsthaften Chancen auf Meisterschaft und Erstligaaufstieg. Ihre Punktbilanz von 25 bzw. 24 von 30 möglichen Punkten spricht für sich, während Limburg bislang nur einen mauen Punkt auf der Habenseite hat. Da fällt es schwer, zu glauben, dass der LHC ausgerechnet bei diesen beiden bärenstarken Mannschaften eine Sensation wird schaffen können. Denn Frankfurt wie Mannheim wollen mit aller Macht in die erste Liga zurück und werden entsprechend konzentriert zu Werke gehen. Ausgerechnet gegen das Schlusslicht Punkte liegenzulassen, kann sich keiner der beiden Rivalen um die Zweitligameisterschaft erlauben. Was Limburg ein bisschen Hoffnung macht, ist, dass das Team gegen den alten Erzrivalen Frankfurt immer besonders motiviert ist, bei dem mit den drei Schmidt-Opper-Brüdern Moritz, Anton und Johann sowie Marc-André Sawall mehrere aus der LHC-Jugend hervorgegangene Akteure spielen. In einem Vorbereitungsspiel gegen den SC 1880 hat Limburg überraschend gut mitgehalten. Aber jetzt, wenn es um echte Punkte geht, wird Frankfurt alles versuchen, Limburg mit seinem spielstarken Team früh in die Defensive zu drängen und schnell durch Tore für klare Verhältnisse zu sorgen. Alleine die Tordifferenz zeigt, warum Frankfurt und Limburg derzeit auf den Rängen zwei und zehn stehen. Frankfurt hat mehr als doppelt so viele Tore bisher geschossen und weniger als die Hälfte der Gegentreffer als der LHC kassiert. Mannheim weist mit plus 18 gar noch eine um einen Treffer bessere Tordifferenz als Frankfurt auf. Für Limburg wird es folglich in beiden Partien verdammt schwer, hinten Strafecken zu vermeiden und zu null zu spielen. Sich auf einen offenen Schlagabtausch einzulassen, hat Limburg in der Hinrunde daheim nichts gebracht. Der LHC konnte zwar vier Tore gegen Mannheim und drei gegen Frankfurt schießen, fing sich aber hinten jeweils fünf ein und stand am Ende mit leeren Händen da. Der nur knappe Sieg Mannheims in Stuttgart mit vier Gegentreffern zeigte, dass der Spitzenreiter aktuell nicht unverwundbar scheint. Allerdings spricht der Siegtreffer kurz vor Abpfiff aber auch dafür, dass der TSV den unbedingten Willen besitzt, seine Partien zu gewinnen und den hauchdünnen Vorsprung vor Frankfurt bis zum Ende zu behaupten oder gar auszubauen. Sollte Limburg keine Sensation schaffen und beide Auswärtspartien bei klar favorisierten Gegnern verlieren, rückt der Klassenverbleib in immer weitere Ferne. Denn der Rückstand auf den Drittletzten könnte sich Samstag weiter vergrößern, da die HG Nürnberg vor einem vermeintlich einfachen Heimspiel gegen den Vorletzten, Mariendorfer HC aus Berlin, steht. Gewinnen die Franken erwartungsgemäß, könnten sie den Vorsprung auf Limburg auf zwölf Punkte erhöhen. Dann müssten die Hessen schon alle ihre sechs ausstehenden Partien noch gewinnen, um nicht in die Regionalliga abzustürzen. Denn das Nürnberg bis Rundenende kein einziger weiterer Sieg gelingen wird, erscheint höchst unwahrscheinlich.rk