Hockey. Der Limburger Hockey-Club konnte dem HC Ludwigsburg die Meisterschaft in der 2. Bundesliga Süd und damit den 1.Liga-Aufstieg nicht mehr vermiesen. 5:9(3:6) unterlagen die Lahnstädter dem Favoriten, hatten sich aber nach einem aufopferungsvollen Kampf vor allem in Hälfte zwei den Respekt der 200 Zuschauer in der Limburger Kreissporthalle verdient. Belohnt wurden sie mit Platz 3 im Endklassement. Denn die HG Nürnberg unterlag bei der TG Frankenthal nach 3:2-Halbzeitführung noch mit 7:12 und blieb somit Vierter hinter dem LHC. Den Pfälzern freilich brachte ohne Limburger Schützenhilfe der Heimsieg trotzdem nur die unbedeutende Vizemeisterschaft ein. Im Abstiegsendspiel triumphierte der Rüsselsheimer RK auswärts mit 6:4 und schickte den zuvor noch punktgleichen Gegner TEC Darmstadt direkt wieder zurück in die Regionalliga. Limburg war Sonntag von Beginn an bemüht, scheiterte aber zunächst wieder mal an den alten Schwächen. Zu langsames Spiel, vorne zu harmlos. Da brauchte der Tabellenführer in der Anfangsphase nicht einmal alles geben, um nach 9 Minuten schon 3:0 zu führen. Die Stuttgarter Vorstädter hatten nicht einmal mehr Möglichkeiten, nutzten diese jedoch in der Anfangsphase extrem effektiv aus. „Hier ist keiner richtig wach“, schimpfe Limburgs Kapitan Laurens Meurer seine Mitspieler zurecht. Die Kugel wurde mehrfach leichtfertig vertendelt. Gegenspieler wurden ungedeckt im gefährlichen Raum frei stehen gelassen. Nach 20 Minuten sah es beim Zwischenstand von 0:6 so aus, als würden die Hausherren hoch zweistellig sang- und klanglos im letzten Saisonheimspiel untergehen. Dass Spitzensport oft vor allem Kopfsache ist, wurde danach deutlich. Julien Collées 1:6 in der 24. Minute schien ein Weckruf für seine Mannschaft zu sein. Trainer Gutz machte in einer Auszeit seine Jungs noch einmalrichtig heiß und plötzlich spielten die Hessen selbstbewusst auf, als ginge es für sie noch um die Meisterschaft. Max Polk und Lukas Schmitt verkürzten vor der Pause noch auf 3:6. Auf einmal bestand bei Limburg wieder Hoffnung, die Partie gegen den anfangs noch übermächtig scheinenden Gegner doch noch drehen zu können. Limburg agierte nun die komplette zweite Hälfte mit offensiverer Aufstellung mutig, brachte die Ludwigsburger Abwehr immer wieder ins Schwimmen. Plötzlich wurde klar, dass der Gegner doch nicht so unverwundbar ist, wie es seine vorherigen neun Partien ohne Niederlage ängstlichen Gegner vorgegaukelt hatten. In der 45 Minute stand die Halle Kopf, als nach Meurers Eckentor zum 4:7 Max Müller auch noch auf 5:7 verkürzte. Hätte Limburg effektivere Stürmer in seinen Reihen, hätte Ludwigsburg nicht eine solch glänzende Eckenabwehr und einen überragenden Keeper Leo Fili zwischen den Pfosten gehabt, wäre noch ein Limburger Sieg drin gewesen, der Ludwigsburg in letzter Sekunde die Meisterschaft vermasselt hätte. Da Limburgs Angriff aber zu viele Chancen brauchte, reichten den Gästen wenige kluge Konter und zwei weitere Tore, um den LHC sicher auf Distanz zu halten und den knapper gewordenen Vorsprung ohne Sorgen in der Schlussphase über die Zeit zu bringen. Es spricht aber für die Gastgeber, dass sie trotz der langsam aber sicher ablaufenden Uhr nicht aufsteckten und bis zur Schlusssirene alles gaben. Wie ernst ihnen die Aufholjagd und ein ordentlicher Saisonabschluss waren, zeigte sich daran, dass die letzten Minuten Trainer Gutz Keeper Moritz Müller noch für einen Feldspieler opferte, um wirklich noch einmal alles zu versuchen. Limburg: Moritz Müller, Lennard Schmitt, Koch, Jannis Collée, Julien Collée (1 Tor), Max Müller (1), Faustmann, Meurer (1), Polk (1), Lukas Schmitt (1).rk