Limburger HC patzt doppelt und steht wieder mitten im Abstiegskampf/2:5-Niederlagen bei ASV und Rot-Weiß München

Hockey. Der Limburger HC erlebte in München ein „rabenschwarzes Wochenende“ und steckt plötzlich wieder mitten im Abstiegskampf. Ersatzgeschwächt verlor das Team von Trainer Andreas Mollandin jeweils 2:5 beim ASV und beim HC Rot-Weiß München und liegt nun nur noch zwei Punkte vor der Abstiegszone. Dass Limburg nach drei starken Heimspielen einen solch bitteren Rückschlag erlitt, hat vor allem mit der Besetzung zu tun. Neben Youngster Leon Giedrowicz konnten auch die wichtigen Routiniers Benedikt Faustmann und Julien Collée aus beruflichen Gründen nicht mit nach Bayern reisen. Die beiden verbliebenen Führungsspieler auf dem Feld waren zudem nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte: Max Müller war sein Trainingsrückstand noch anzumerken, Lukas Schmitt hatte aufgrund von Leistenproblemen die ganze Woche nicht trainiert. Auch wenn die zwei ihr Bestes gaben, konnten die jungen Spieler die Schwächungen in fremden Hallen nicht kompensieren. Die beiden Münchner Teams nutzten das eiskalt aus. Der ASV zog mit zwei Siegen dem LHC um sechs Punkte weg und wird voraussichtlich die Vizemeisterschaft erringen. Rot-Weiß München rückte vom letzten auf den für den Klassenverbleib reichenden vierten Platz vor. Andreas Mollandin kann es nicht fassen, dass Limburg nun bei nur drei Punkten Vorsprung auf Schlusslicht Ludwigshafen zwei harte Spiele um den Klassenverbleib vor sich hat, die er eigentlich durch Siege in München vermeiden wollte. „Der Einsatz der eingesetzten Spieler hat am Wochenende absolut gestimmt, aber gegen Würzburg müssen dann jetzt auch mal alle da sein“, bilanzierte Mollandin nach dem Rot-Weiß-Spiel. Fünf Tore in einem Hallenspiel zu bekommen, sei ja normalerweise kein Problem. Doch nur zwei Tore in 60 Minuten zu schießen, das sei dann einfach zu wenig, um auswärts Punkte zu holen. „Wir hatten die klareren Chancen gegenüber Rot-Weiß, aber wir haben viel zu oft vor dem gegnerischen Tor die falschen Entscheidungen getroffen“, so Mollandin. Das Problem sei die Unerfahrenheit der Spieler. Limburg wusste nach der Samstag-Schlappe, dass es im zweiten Spiel des Wochenendes punkten musste, um sich von den Abstiegsrängen fern zu halten. Doch nach neun Minuten lagen die Isarstädter schon mit 2:0 vorne. Max Müllers Eckentreffer zum 1:3 kurz vor der Halbzeitsirene machte noch einmal Hoffnung. Limburg war in der zweiten Hälfte sogar die spielerisch bessere Mannschaft. Durch seine Abschlussschwäche machte sich der Gast das Leben jedoch selbst schwer. Mit zunehmender Zeit mussten die Hessen mehr ins Risiko gehen und fingen sich 14 Minuten vor Ende das entscheidende 1:4. Müllers zweites Tor in der Schlussminute kam viel zu spät. Beim ASV wollte Limburg im Spiel des Tabellenzweiten gegen den Dritten den Gegner mit seinen eigenen Waffen schlagen. Limburg versuchte, den ASV mit einer ungewohnt defensiven Taktik zu überraschen und über Konter zum Erfolg zu kommen. Was die Defensive betrifft, ging das Konzept auf. Keeper Nilas Jonas kassierte in Hälfte eins nur einen Gegentreffer. Limburg versäumte es aber auch, selbst Tore zu erzielen. So war nach 30 Minuten beim Spielstand von 1:1 noch alles völlig offen. Das schnelle 2:1 nach Wiederanpfiff für den ASV konnte Schmitt in der 37. Minute wieder ausgleichen. Doch auch in einer unter bayerischen Coronabedingungen zuschauerleeren Halle schien der Heimvorteil den Kontrahenten zu beflügeln. Im direkten Gegenstoß machte der ASV das 3:2, zwölf Minuten vor Ende gar das 4:2. Unerklärlich, warum Limburg in der zweiten Hälfte derart nachließ und keineswegs überragende Hausherren nicht mehr in Bedrängnis bringen konnte. Limburg: Jonas, M. Müller (3 Tore), Schütt, Schmitt (1), Schneider, Jucker, Kathilu, Bommel, Mourik, Kollenbroich, N. Müller.rk

 

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