Landtag beschließt Änderung des Glücksspielgesetzes
„Das ist eine gute Entscheidung für den Sport. Wir haben damit nicht nur ein erhebliches Stück mehr an dringend notwendiger Planungssicherheit gewonnen, sondern können jetzt noch gezielter auf die Auswirkungen, die Corona auf unser Sportsystem hat, reagieren.“ Mit diesen Worten und gleichzeitig „froh und dankbar“ hat Dr. Rolf Müller, Präsident des Landessportbundes Hessen e.V. (lsb h), die Änderung des Hessischen Glücksspielgesetzes kommentiert. Mit der am Donnerstagabend vom Hessischen Landtag verabschiedeten Änderung erhält der lsb h 10 Prozent mehr Mittel aus den Spieleinsätzen der vom Land Hessen veranstalteten Zahlenlotterien. Die Regelung, so sieht es das Gesetz vor, tritt am 1. Januar 2022 in Kraft.
Der Landessportbund Hessen ist einer von fünf Destinatären, die zur Durchführung ihrer Arbeit Gelder aus den Spieleinsätzen beziehen. Mit zwei Millionen Mitgliedern in 7.600 Sportvereinen ist der lsb h gleichzeitig die mit Abstand größte Personenvereinigung des Landes.
„Die Entscheidung, die Mittel zu erhöhen, ist gut für den Sport und damit gut für die Menschen in unserem Land. Wir alle haben in den vergangenen eineinhalb Jahren schmerzlich gespürt, was es bedeutet, wenn sich gewohnte und wichtige Bereiche unseres Lebens plötzlich drastisch verändern. Das soziale Miteinander im Sportverein, Angebote im Gesundheitssport, Angebote für ältere Menschen, der im Amateurbereich teilweise völlig ausgesetzte Wettkampfbetrieb und vieles mehr – all das hat uns ein großes Stück Lebensqualität genommen“, so Müller. Und trotz vieler kreativer, oft digitaler Angebote hätten – Stand heute – fast 70.000 Menschen ihren Sportverein verlassen. Der lsb h-Präsident: „Corona hat an unserem Sportsystem Schäden verursacht, die wir momentan noch nicht endgültig einschätzen können. Wir werden zusammen mit unseren Vereinen, unseren Sportkreisen und Sportfachverbänden in den nächsten Jahren alles Erdenkliche tun, um die Schäden zu beseitigen.“ Die Erhöhung der Zuweisung gebe dem organisierten Sport, gemeinsam mit weiteren Hilfen des Landes, die dazu notwendige finanzielle Sicherheit.
Letztlich habe die Entscheidung des Landtags erneut gezeigt, dass die Politik die unverzichtbare und vielschichtige Arbeit des Sports für die Gesellschaft anerkenne. „Wir freuen uns sehr über diese Wertschätzung. Denn ohne das, was in unseren Sportvereinen von über 190.000 ehrenamtlich tätigen Menschen Tag für Tag geleistet wird, wäre unsere Gesellschaft eine andere – und sicher keine bessere“, sagte Rolf Müller in Frankfurt.
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Ralf Wächter
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