Rockets verlieren gegen Mitaufsteiger Herford

Foto von: Nicole Baas

Die EG Diez-Limburg hat die Chance verpasst, mit einem Sechs-Punkte-Wochenende in die neue Saison in der Oberliga Nord zu starten. Gegen den Mitaufsteiger Ice Dragons Herford kassierten die Rockets eine vermeidbare 2:3 (1:2, 1:1, 0:0)-Niederlage auf heimischem Eis. Die Gastgeber konnten dabei nicht an die gute Leistung vom Sieg am Freitagabend in Krefeld anknüpfen.

Gebrauchte Abende beginnen meistens genau so: Nach gerade einmal 51 Sekunden trifft Lukas Gärtner aus irgendwie unmöglichem Winkel zum 1:0 für Herford. Eigentlich ein früher Weckruf für die Gastgeber nach dem Motto: Aufpassen, die wollen hier wirklich gewinnen. Wachwerden, die meinen das ernst. Doch es fehlte an diesem Abend irgendwie an Ideen, an Esprit, am Körperspiel, manchmal vielleicht auch an der richtigen Einstellung.
Während Herford permanent ackerte, konnte die EGDL nur agieren. Im Scheibenbesitz spielten die Ice Dragons technisch sauber und passsicher, suchten mit Übersicht den Torabschluss. Und defensiv gingen sie den Rockets so richtig auf den Keks: Meist blieb es nicht bei einem Spieler, der sich dem scheibenführenden Spieler in den Weg stellte. Gefühlt hatte Herford fast die gesamte Spieldauer einen Mann mehr auf dem Eis – ein Beleg dafür, wie intensiv die Gäste sich in diesem Spiel ein Übergewicht erarbeiteten.
Bei den Rockets brauchte es eine Einzelleistung zum Ausgleichstreffer: Cheyne Matheson, der schon freitags in Krefeld doppelt getroffen hatte, glich nach feiner Einzelleistung zum 1:1 aus (11.). Die Ice Dragons gingen dennoch mit einer Führung in die Pause: 28 Sekunden vor Ende des Drittels traf Christophe Lalonde in doppelter Überzahl zum 2:1 für Herford (20.). Ein frühes und ein spätes Gegentor im ersten Abschnitt – lief psychologisch irgendwie nicht nach Plan.
Doch auch nach dem ersten Pausentee kein Erwachen: Die Gastgeber blieben über weite Strecken ideenlos im Spiel nach vorne. Die wenigen Chancen gingen entweder am Kasten der Gäste vorbei oder waren Beute von Herfords Keeper Ennio Albrecht. Auf der Gegenseite baute Lasse Bödefeld die Führung für die Gäste auf 3:1 aus (32.) – es sollte der Gamewinner sein. Denn die EGDL kam in Überzahl lediglich noch zum 2:3-Anschlusstreffer durch Kevin Lavallee (36.). Ein Sturmlauf im letzten Drittel? Ein Aufbäumen gegen die drohende Niederlage? Leider Fehlanzeige. Herford spielte das Ding sicher runter und holte sich den wichtigen Auswärtssieg beim Mitaufsteiger am Diezer Heckenweg.
„Ich bin schon enttäuscht, denn ich hätte den Sieg gegen Krefeld gerne veredelt“, sagte Rockets-Trainer Arno Lörsch. „Wir haben heute zu viele Sachen nicht richtig gemacht. Der eine oder andere Spieler hat den Kampf noch nicht angenommen in der Oberliga. Du musst in dieser Liga in jedem Spiel maximalen Einsatz bringen, die Zweikämpfe annehmen, die Schüsse blocken und die Laufbereitschaft mitbringen. Das hat, wie auch der Zug zum Tor, einfach gefehlt. Aber wir sprechen hier auch von einem Entwicklungsprozess. Der darf nicht allzu lange dauern, der wird aber noch ein wenig Zeit brauchen. Wir haben in Krefeld gesehen was möglich ist, haben heute aber auch unsere Grenzen gesehen. Dennoch gehe ich mit einem positiven Gefühl an die nächsten Aufgaben heran.“
EG Diez-Limburg: Guryca (Busch) – Slaton, Hallbauer, Marek, Wächtershäuser, Wex, Pöpel, Droick, Valenti – Reed, Matheson, Lavallee, Hildebrand, Beresovskij, Stähle, Bruch, Lademann, Wellhausen, Firsanov, Grund, Maier.
Schiedsrichter: Patrick Mylius.
Zuschauer: nicht zugelassen
Tore: 0:1 Lukas Gärtner (1.), 1:1 Cheyne Matheson (11.), 1:2 Christophe Lalonde (20., doppelte Überzahl), 1:3 Lasse Bödefeld (32.), 2:3 Kevin Lavallee (36., Überzahl).
Strafen: Diez-Limburg 6, Herford 12 / Schüsse: Diez-Limburg 26, Herford 26.
– von Tom Neumann

 

 

 

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