Freude, schöner Götterfunken – der virtuelle Bonn-Marathon …

Der virtuelle Pokal!

250 Jahre Beethoven, 20 Jahre Deutsche Post Marathon; es war alles bereit für eine große Jubiläums-Laufparty im April in Bonn. Doch dann kam es aus bekannten Gründen anders und der Termin wurde in der Hoffnung auf bessere Zeiten in den Oktober verschoben. Aber auch jetzt sieht die Gesamtsituation nicht wirklich besser aus und somit trafen die Veranstalter schweren Herzens die Entscheidung, den Bonn-Marathon (wie viele andere ja auch) als „virtuellen“ Lauf durchzuführen, um hiermit wenigstens etwas Schadensbegrenzung zu betreiben. Man darf schließlich nicht vergessen, dass bereits im Vorfeld eines solchen Events eine Vielzahl an Planungen und auch Investitionen getätigt werden, die bei einer Absage komplett am Veranstalter hängenbleiben.

Gordon Wittayer im “Startbogen”

Also begab sich VLG-Marathoni Gordon Wittayer am Dienstag zum zweiten Mal in diesem Jahr auf eine Marathon-Strecke rund um Girod, um sein Scherflein dazu beizutragen, dass im nächsten Jahr hoffentlich wieder ein Laufspektakel in Bonn stattfindet. 

Was unter Fußballern als „Fritz-Walter-Wetter“ und bei Meteorologen als „kühler mit vereinzelt heftigen Schauern und böig auffrischendem Wind“ bezeichnet wird, nennt der Westerwälder schlicht und ergreifend „schroh“ – genau so präsentierte sich das Wetter an jenem Mittag. Die Strecke war teilweise laub- und matschbedeckt und rutschig und hatte etliche Höhenmeter im Gepäck, so dass tatsächlich nicht viel Lauffreude aufkommen wollte.

Dennoch „quälte“ sich Gordon alleine über den Parcours, vorbei an den „Drei-Kaiser-Eichen“, die im Jahre 1888 zu Ehren der drei deutschen Kaiser dieses Jahres gepflanzt wurden, wobei der einzige – nennen wir es mal –  „Beifall“ das Klatschen der Regentropfen auf dem Asphalt war. Es verging eine lange und beschwerliche Zeit, ehe er nach 4:57:13 Stunden wieder im Zielbereich des heimischen Anwesens einlief. Von „Freude“, „schön“ und „Götterfunken“ war dabei nicht mehr viel zu spüren, aber immerhin war eine heiße Dusche, eine Medaille und ein virtueller Pokal die Belohnung für ein weiteres Marathonfinish des Eisenbacher Läufers aus dem Eisbachtal.

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