TUS Dietkirchen hatte während des gesamten Spiels nicht eine nennenswerte Torgelegenheit, keinen einzigen gefährlichen Torschuss! Unglaublich, noch nie gesehen, verstörend.
Griesheim wirkte von der ersten Sekunde an hellwach, frisch, schnell, keinen einzigen noch so aussichtslos erscheinenden Ball aufgebend, auffallend häufig jeden verlorenen Ball sich sofort zurück holend, weitgehend ohne Fouls auskommend. Und das alles fast über die gesamte Spielzeit hinweg! Nicht einen Moment hatte man das Gefühl Griesheim könnte dieses Spiel verlieren, weil der TUS nicht dagegen halten konnte, es fehlten die letzten 10% absoluter Wille, Schnelligkeit. Das ist in der Hessenliga der Riesenunterschied zum Sieg.
Die TUS Spieler zeigten zwar in einzelnen Situationen kämpferisches Gegenhalten, aber insgesamt fühlte es sich irgendwie einsam und still an, so als ob das sonst so oft gelobte Zusammenspiel ausblieb, wie bei Handys, die untereinander nicht funktionieren, weil aus unerfindlichen Gründen der Sendemast ausgefallen ist und in 90 Minuten nicht repariert werden konnte. Es fehlte der Esprit.
So bleiben zum Berichten nur noch die Tore. Zwei (!) TUS Spieler begleiteten den von einem Griesheimer Spieler Richtung Torauslinie geschossenen Ball in der Hoffnung, er möge bald ins Aus gehen. Ein Griesheimer Spieler sah die Möglichkeit den Ball noch zu erlaufen, schob sich sehenswert vor die beiden TUS Spieler kurz vor der Torauslinie, flankte nach innen, wo Paraschiv den Ball volley zum 1:0 in die Maschen jagte (8.Min.).
Wer glaubte, Maradonna sei schon tot, der konnte in der 38. Minute seine Auferstehung sehen. Der (ebenfalls) kleine Paraschiv trickste die TUS Abwehr komplett aus, stand plötzlich, selbst erschrocken, ohne irgendeinen TUS Spieler in seiner Nähe, völlig frei vor Laux im 5 Meter Raum, wartete gefühlte Sekunden und demütigte den am Boden liegenden machtlosen Laux mit einem „Schüssschen“ zum 2:0. Traumtor! Keine Minute später wäre durch einen fast frei auf das Tor zulaufenden Griesheimer sogar das 3:0 möglich gewesen. Hoch drüber aus 16 Metern.
In der 50. Minute war das Spiel bereits beendet, hätte abgepfiffen werden können, mit einem ebenfalls sehenswerten satten, unbedrängten,unhaltbaren Schuss aus 20 Metern von Lorenz ins obere linke Eck. Die restlichen 40 Minuten waren nur noch ein Herunterspielen des Ergebnisses, dass sich wie eine Ewigkeit anfühlte, weil die Schwächen und Stärken der Mannschaften immer wieder, wie auf einem Tablett präsentiert, zu sehen waren.
SC Vikt. Griesheim: Jivan, Windeck (69.Seither), Kern, Bender, Volk, El Fahfouhy, Paraschiv, Schumacher, Arslan, Lorenz (64.Makengo), Donkov (64.Royo)
TUS Dietkirchen: Laux, Nickmann (69.Thomas), Rademacher, Hautzel, Kratz, Dankof, Zuckrigl (86.Granja), Stahl, Böcher, Cakir (46. Mink), Schmitz
Schiedsrichter: Volker Höpp
Tore: 1:0 (8.) und 2:0 (38.) beide Alexandru Paraschiv, 3:0 Noah Lorenz (50.)
Zuschauer: 200
- von Paul Bergs
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