Mit dem neunten Sieg im zehnten Spiel beenden die Rockets der EG Diez-Limburg die Pre-Playoffs auf dem ersten Tabellenplatz. Geschlagen lediglich vom „grünen Tisch“ geht es nun mit der besten Ausgangslage in den finalen Kampf um die Meisterschaft. Nach dem 5:4-Sieg nach Verlängerung gegen die Ice Dragons Herford hat die EGDL im Halbfinale (und in einem möglichen Finale) in den entscheidenden Spielen (erstes, drittes und mögliches fünftes Spiel der Serie Best-of-Five) Heimrecht. Am Freitag starten die Rockets mit dem ersten Halbfinal-Spiel gegen die Eisbären Hamm am Heckenweg in die Playoffs.
„Über die ersten 40 Minuten möchte ich am liebsten nichts sagen“, war Rockets-Trainer Frank Petrozza zunächst wenig angetan von der Performance seiner Mannschaft gegen Herford. „Wir waren nicht da. Wir haben zu viele Zweikämpfe verloren.“ Und weil die Ice Dragons trotz kleinem Kader konsequent ihre Chancen nutzten, lagen sie nach 33 Minuten auch mit 3:0 vorne: Fabian Staudt (23.), Guillaume Naud (28.) und Max Droick (33.) hatten getroffen. Die Reaktion von Petrozza? Er nahm eine Auszeit, nordete seine Spieler noch einmal ein.
Eine erste Reaktion zeigte die EGDL beim 1:3 durch Kapitän Kevin Lavallee (38.) – der Treffer darf getrost in die Kategorie „Starke Einzelleistung“ eingeordnet werden. Im Kasten hielt Tim Stenger seine Mannschaft im Spiel – der Back-up war nach dem ersten Drittel für den leicht angeschlagenen Jan Guryca ins Tor gegangen. Eine reine Vorsichtsmaßnahme der Rockets.
Als die Ice Dragons 13 Minuten vor dem Ende durch Luca Häufler auf 4:1 erhöhten (47.), schien die Partie entschieden. „Normalerweise muss das im Eishockey reichen“, sagte Gästetrainer Jeff Job. „Aber bei uns ist dieses Jahr nichts genug. Wir haben danach riesige Fehler gemacht und Diez ist zurückgekommen.“ Und wie: Kyle Piwowarczyk verkürzte auf 2:4 (48.), Kevin Lavallee gelang der Anschlusstreffer zum 3:4 (49.). Und just in dem Moment, als viele schon dachten, die Aufholjagd würde nicht mehr zum Erfolg führen, enteilte Andre Bruch den Ice Dragons, umkurvte Keeper Jendrik Allendorf und netzte zum viel umjubelten 4:4-Ausgleich ein (59.).
In der anschließenden Verlängerung konnten die Rockets eine Überzahlsituation zwar nicht nutzen, wenig später aber unterstrich der Ex-Herforder RJ Reed im EGDL-Trikot einmal mehr seine Klasse: Eiskalt tanzte er Allendorf aus und bescherte den Gastgebern mit seinem 5:4 den Extrapunkt. Es war das 50. (!!!) Tor im 33. Ligaspipel für Reed. Eine Statistik, die für sich spricht.
„Am Ende hatte Diez das Glück auf seiner Seite“, sagte Job. „Der Sieg war verdient, wir haben das Spiel nicht zu Ende gebracht.“ Frank Petrozza widersprach wenig später seinem Trainerkollegen: „Ich bin anderer Meinung. Das war kein Glück. Das war harte Arbeit. Wir haben im letzten Drittel eine tolle Einstellung gezeigt und uns diesen Erfolg erarbeitet. Ich sage aber auch: Solche Spieler bringen uns eher weiter als wenn wir Herford heute Abend mit 5:0 geschlagen hätten. Wir bekommen nichts geschenkt. Was wir aber bekommen, wenn wir hart arbeiten, haben wir heute Abend gesehen.“
Beim Ausblick auf die nun anstehenden Halbfinalspiele machten beide Trainer deutlich, wie sehr sie sich auf die heiße Saisonphase freuen. „Wir sind bereit. Jetzt geht es richtig los“, sagte Petrozza. Und Job, der mit seinem Team im Halbfinale auf Neuwied trifft, sagte: „Wir müssen 60 Minuten lang Eishockey spielen. Wir sind bereit für Neuwied. Ich bin zufrieden mit dieser Konstellation. Ich möchte gerne für das Finale nach Diez zurückkommen.“
EG Diez-Limburg: Guryca (21. Stenger) – Seifert, Günther, Wex, Pompino, Ewald, Krämer, Mörschler – Piwowarczyk, Maier, Gimenez, Bruch, Lademann, Schwab, Lavallee, Reed, Grund, Luft, Firsanov.
Schiedsrichter: Markus Eberl.
Zuschauer: 260.
Tore: 0:1 Fabian Staudt (23., Überzahl), 0:2 Guillaume Naud (28.), 0:3 Max Droick (33.), 1:3 Kevin Lavallee (38.), 1:4 Luca Häufler (47.), 2:4 Kyle Piwowarczyk (48.), 3:4 Kevin Lavallee (49.), 4:4 Andre Bruch (59.), 5:4 RJ Reed (67.).
Strafminuten: Diez-Limburg 4, Herford 6.
Der Ausblick / Playoff-Halbfinale
Freitag, 28. Februar, 20.30 Uhr: EGDL vs Hamm
Sonntag, 1. März, 18.30 Uhr: Hamm vs EGDL
Freitag, 6. März, 20.30 Uhr: EGDL vs Hamm
- von Tom Neumann
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