Bis zur 83.Min schienen die Gastgeber auf gutem Weg mit dem Rivalen um Platz 2, punktemäßig gleichzuziehen, doch der spielstarke Gast bestätigte einmal mehr seine der Zeit gute Verfassung und, dass ein zwei Tore Vorsprung auf diesem Niveau, kein „Ruhepolster“ ist.
Beide Mannschaften begannen druckvoll. In der 6. Spielminute schickte Hadamars Mittelfeld Regisseur Marc Fichtner seinen Mitspieler Paul Sapper mustergültig auf die Reise, dieser vollendete frei vor SGW-Keeper David Stägemann zum 1:0. Doch lange sollten die Rot-Weißen die Führung nicht genießen können. Nach zehn Minuten glich Wallufs Torjäger Jan Löwer durch einen fragwürdigen Foulelfmeter aus. Der Schütze selbst war zuvor von Rot-Weiß Verteidiger Paulo Gombert unglücklich attackiert worden.
Danach beruhigte sich das Geschehen es neutralisierten sich beide Teams. Jeder wartete auf die Aktionen des Anderen. In der 21. Minute war es wieder Jan Löwer, der von seinen Mitspielern freigespielt wurde, alleine auf das Gehäuse zulief und Hadamars Schlussmann Nemanja Saula, der den nach wie vor verletzten Christopher Strauch gut vertrat, zu einer Glanztat zwang.
Nach gut 30 Minute war Löwer Nutznießer einer Fehlentscheidung des Referee und seines Assistenten. Keeper Saula konnte einen abgefälschten Torschuss von Walluf reflexartig zur Seite abwehren, Löwer kam aus einer klaren Abseitsstellung und drückt das Leder im Nachschuss ins Netz. Alle Proteste waren vergebens.
Die Fürstenstädte besannen sich und schnupperten vor der Pause noch einmal am Ausgleich, als Spielertrainer Maurice Burkhardt Paul Sapper auf die Reise schickte, der den Ball aus spitzem Winkel jedoch knapp am Tor vorbeischob. (43,)
Die zweite Halbzeit hatte es dann sich. Hadamar drängte vom Wiederanpfiff auf den Ausgleich. Eine kurz ausgeführte Ecke der Fürstenstädter über Paul Sapper und den eingewechselten Mehmet Yildiz, landete bei Brooklyn Wölfinger, der den Ball aus ca. 20 Metern von der linken Seite ins äußerte rechte Toreck zum 2:2 hämmerte (51.).
Der SVH spielte sich fortan in einen regelrechten Rausch, und ließ den Tabellenzweiten kaum mehr zur Entfaltung kommen. Ein sehenswert vorgetragener Angriff über die Stationen Marc Fichtner und Paul Sapper landete bei Thomas Brewer, der die Ruhe behielt, SG Torwart Stägemann umkurvte und zum umjubelten 3:2 einschob (55.).
Das Spiel war gedreht, aber Hadamar wollte mehr drückte weiter und bestimmte klar das Spielgeschehen. Und so gehörte auch ein Konter auf eigenem Platz zum Repertoire dazu. Von der Mittellinie aus wurde Spielertrainer Maurice Burkhardt mit einem genialen Pass über den halben Platz auf die Reise geschickt, und der vollendete vor dem herausstürzenden SG Keeper zum gefeierten 4:2 (70.)
In der Folge machten die Hausherren den vielleicht Spiel entscheidenden Fehler , in dem sie zu sehr in den Verwaltungsmodus schalteten und sich mehr und mehr zurück orientierten, statt auf den wohl entscheidenden 5.Treffer zu gehen.
Mit ihrem ersten Torschuss im zweiten Durchgang, gelang den Wallufern aus dem Nichts der 4:3-Anschlusstreffer. Damir Bektasevic fasste sich ein Herz und jagte den Ball humorlos ins Netz (79).
Walluf witterte noch einmal seine Chance ,packte alle noch vorhandene Kraft zusammen und war plötzlich aufgewacht. Ein Freistoß von der rechten Seite, Chaos im Hadamerer Strafraum und Tobias Bellin behielt dabei die Übersicht, um zum 4:4-Ausgleich zu treffen (83.). Es war der Schlusspunkt unter eine Partie, die den Namen „Topspiel“ definitiv verdient hatte. Am Ende Enttäuschung bei den Rot Weissen, aber auch der Gast wusste nicht so Recht, wie er diesen Spielverlauf einzuordnen hatte.
Hadamar: Saula, Wölfinger, Dursun (64. Yildiz), Kosuchin, Sapper, Brewer (81. Schneider Sanchez), Fichtner (90. Frusteri), Pedraza (71. Barbaric), Gombert, Burkhardt, Gschwender – Walluf: Stägemann, Bsullak, Esser, Löwer, Buff, Bienek, Balder, Bellin, Kauer, Dalbert (74. Schulz), Hernandez Quesada (62. Bektaevic) – Tore: 1:0 Paul Sapper (6.), 1:1 (10./FE), 1:2 (29.) beide Jan Löwer, 2:2 Brooklyn Wölfinger (51.), 3:2 Thomas Brewer (55.), 4:2 Maurice Burkhardt (70.), 4:3 Damir Bektasevic (79.), 4:4 Tobias Bellin (83.) – SR: Bräunche (TSV Bicken) – Zuschauer: 250.
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von Hans Reichwein
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