Festabend TuS Dietkirchen

Die neuen Ehrenmitglieder des TuS Dietkirchen Foto: Klöppel

Dietkirchen. Der TuS Dietkirchen feierte mit vielen Gästen im Dorfgemeinschaftshaus das Jubiläum „100 Jahre Fußball auf dem Reckenforst“. Dabei wurde deutlich: der Fußball im Ort hat nicht nur eine traditionsreiche Vergangenheit, sondern auch eine vielversprechende Zukunft. Die Jugendarbeit in einer Spielgemeinschaft mit dem SC Offheim wurde von allen Seiten gelobt. Denn diese ist Garant dafür, dass die Herren mittlerweile sogar Hessenliga spielen und somit neben Hadamar ranghöchstes Fußballteam im Kreis Limburg-Weilburg sind. In einer Talkrunde zum Thema „Quo Vadis TuS Dietkirchen“ sagte Abteilungsleiter Fußball, Peter Schmitt, dass die gute Jugendarbeit das große Pfund des Vereins sei. Man versuche, so viele lizenzierte Trainer wie möglich auszubilden. Es gebe viele engagierte Eltern, die Kinder trainierten. Die gut ausgebildeten Jugendlichen würden dann so gut es geht in den Seniorenbereich integriert. Und da der TuS die letzten Jahre immer die passenden Trainer gehabt habe, habe sich, so Schmitt, daraus der große Erfolg entwickelt. Dem Nachwuchs werde zwei bis drei Jahre Zeit gelassen, sich in der zweiten Mannschaft an den Herrenfußball zu gewöhnen. Der Trainer der Hessenliga-Mannschaft, Thorsten Wörsdörfer, sagte: „Es ist ein Traum, mit den Jungs zusammenzuarbeiten“. Das Geheimnis des Erfolgs ist laut dem früheren Schalke-Profi, dass 95 Prozent der Spieler die letzten sechs Jahre beisammengeblieben seien und sich stetig weiterentwickelt hätten. Das Team lebe auch stark von seinem Mannschaftsgeist. Die Sportanlage des TuS sei ebenfalls top. „Mit einem Verein mit diesen Möglichkeiten in der Hessenliga zu spielen, das ist ein herausragender Erfolg“, lautet Thorsten Wörsdörfers Einschätzung.

1. Vorsitzender Ulrich Schmitt meinte, er sei begeistert, „wenn wir uns mit unserem Verein in der Hessenliga halten können“. Für eine „Mannschaft junger Wilder“ sei der richtige Trainer enorm wichtig. Thorsten Bastian, Klassenleiter der Hessenliga, erklärte: „Ich kenne einige Vereine, die es mit Geld versucht haben, zum Erfolg zu kommen“. Von diesen seien aber auch viele schnell wieder von der Bildfläche verschwunden. Bastian riet Dietkirchen, weiter seinen Weg zu gehen und mit der Jugend Geduld zu haben. „Dann steht der TuS vor einer hervorragenden Zukunft“, so der Klassenleiter. Wörsdörfer sei ein Trainer mit Händchen für junge Spieler. Günter Habel, stellvertretender Sportkreisvorsitzender, erklärte, dass der TuS immer ein gutes Verhältnis zum Sportkreis gepflegt habe, pflegeleicht und sachorientiert in Diskussionen sei. „Die gute Jugendarbeit ist hier der Mittelpunkt“ betonte Habel. Diese funktioniere aber nur, weil es hier viele engagierte Ehrenamtler gebe. Kreisfußballwart Jörn Metzler resümierte: „Das ist kein Traum, den ihr hier lebt. Das ist das Ergebnis harter Arbeit, für die ihr jetzt die Früchte erntet“. Der TuS Dietkirchen habe frühzeitig erkannt, wie er seine Jugendarbeit aufstellen müsse, um erfolgreich zu sein. Er sei somit ein Vorbild für alle anderen Vereine der Region. Bernd Thieme warb als Vorsitzender für den Förderverein Fußballsport Dietkirchen. Denn die Ausgaben für den Sportbetrieb seien nicht alleine über Mitgliedsbeiträge finanzierbar. Für den Verein arbeiteten 20 lizenzierte Trainer, die Geld kosteten. Dazu kämen weitere Ausgaben für Platzunterhaltung oder Spielfahrten.

Gerhard Edel l. und Markus Bardenheier gingen auf die Vereinshistorie ein. Foto: Klöppel

Sven Bauer als Vorsitzender des Jugendfördervereins Dietkirchen/Offheim, sagte, die Jugendspielgemeinschaft sei die erste im Kreis gewesen, die alle Jugendteams in die höchstmögliche Spielklasse gebracht habe. „Das ging alles nicht von heute auf morgen. Das war ein langer Weg in kleinen Schritten“, verriet Bauer. 17 Spieler des Kaders der ersten Herren kämen aus der JSG. Ulrich Schmitt ging zusammen mit dem 2. Vorsitzenden Markus Bardenheier sowie dem Ehrenvorsitzenden Gerhard Edel auf die Fußballgeschichte in Dietkirchen ein. 1918 war es nach dem 1. Weltkrieg Josef Meurer, der aus der Kriegsgefangenschaft den Fußball ins Dorf brachte. Schmitt verriet, dass es aber Streitigkeiten mit den Turnern gegeben habe, die in den Fußballern Konkurrenz gesehen hätten. Folglich spalteten sich die Fußballer ab, gründeten 1921 den Sportverein Dietkirchen. Die Begeisterung für Fußball im Ort sei so groß gewesen, dass mit der DJK sogar noch ein zweiter Fußballverein gegründet worden sei. Doch für zwei Vereine sei Dietkirchen zu klein gewesen. Die DJK habe sich aufgrund mehr Jugend im Verein durchgesetzt, habe dann aber auch in der Zeit des Nationalsozialismus den Betrieb einstellen müssen. Sie sei damals als katholischer Verein verboten worden. Später nahmen die Turner die Fußballer dann wieder in den Verein auf. Gerhard Edel ist stolz, dass 1988 bereits der TuS Dietkirchen mit der Sepp-Herberger-Medaille des deutschen Fußball-Bundes ausgezeichnet worden sei. Kreisbeigeordnete Elke Fehr (CDU) findet es beeindruckend, dass sich beim TuS über 100 Menschen ehrenamtlich einbrächten. Der Verein habe am „Reckenforst“ auch eine für die Region einzigartige Sportanlage. Bürgermeister Dr. Marius Hahn (SPD) sieht auch die Bedeutung des Vereins, der in Hessen und darüber hinaus ein Aushängeschild der Stadt Limburg sei. Die Stadt unterstütze den Verein so gut wie möglich, gerade wieder bei der Schaffung eines neuen Naturrasenplatzes. Den TuS zeichne aus, dass er viele Ehrenamtler habe, die seit Jahrzehnten erfolgreich für den Verein tätig seien. Ortsvorsteher Markus Wirth (CDU) betonte, die erste Mannschaft lasse gerade mit ihrem Erfolgstrainer Thorsten Wörsdörfer den „Mythos Reckenforst“ wiederaufleben. Wirth ging auch auf die soziale Komponente der Jugendarbeit ein, denn die JSG Dietkirchen/Offheim sei auch ein Auffangbecken für viele Jugendliche der Kernstadt. Auch CDU-Bundestagsabgeordneter Klaus-Peter Willsch findet die sportlichen wie gesellschaftlichen Leistungen des TuS beeindruckend. Mit ihrem „Oktoberfest-Tanz“ bereicherte die Tanzgruppe „Happy Feet“ von Isabel Staufenbiel den Abend. Zum Abschluss des Festabends sangen alle gemeinsam noch die TuS-Vereinshymne.

 

Die TuS-Gruppe “Happy Feet” bei ihrem “Oktoberfest-Tanz” Foto: Klöppel

Ehrungen: Ehrenvorsitzender Gerhard Edel erhielt mit der Großen Verbandsehrennnadel die höchste Auszeichnung des Hessischen Fußballverbandes. Die Ehrenmedaille in Bronze des Verbandes ging an Marco Schmitt, Sven Bauer, Peter Schmitt, Andreas Schwickert und Bernd Thieme, der Ehrenbrief an Markus Bardenheier, Bernhard Jeuck und Ulrich Schmitt. Ehrenurkunden des Landessportbundes erhielten Christoph Jeuck, Martin Rupprecht und Michael Schober. Zu Ehrenmitgliedern wurden Bernd Thieme, Leo Friedrich, Christoph Jeuck, Peter Schindler, Wolfgang Dill, Bernhard Eufinger, Karl-Heinz Kremer, Peter Schmitt und in Memoriam Alfred Wirth ernannt. Für 70-jährige Mitgliedschaft geehrt wurden Hans-Jürgen Faßbender, Willibald Mais, Heinz Muth, Werner Schmitt und Eduard Zuckrigl, für 60-jährige Helmut Egenolf, Hubert Pacak sowie Lothar, Karl-Heinz und Ludwig Schmitt. Für 50-jährige Vereinstreue ausgezeichnet wurden Hans-Peter Faßbender, Leo Friedrich und Peter Schindler.

 

Mehr Bilder von der Veranstaltung könnt ihr  auf der facebooksite von sport 11 sehen – Alle Bilder von Robin Klöppel

 

 

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