Rockets vor finalem Wochenende in der Oberliga-Hauptrunde

Foto: Nicole Baas / EGDL-Routinier Steve Slaton

Endspurt in der Hauptrunde der Oberliga Nord – und klar ist, dass noch nichts klar ist für die EG Diez-Limburg. Die Rockets brauchen mindestens einen Punkt, wenn sie ihren Pre-Playoff-Platz behaupten und dabei nicht auf die Ergebnisse der anderen angewiesen sein wollen. Die gute Nachricht: Mit den Spielen gegen die Hannover Indians am Donnerstag (20 Uhr) und am Montag (18.30 Uhr) sowie gegen die Icefighters Leipzig am Samstag (20 Uhr) stehen drei Heimspiele in fünf Tagen an. Die schlechte Nachricht: Beide Teams sind keine Laufkundschaft.

In Zeiten von Corona ist alles (ein bisschen) anders. Die Fans dürfen nicht in die Stadien. Immer mal wieder müssen einzelne Mannschaften nach positiven Corona-Fällen im Team in Quarantäne. Der Spielplan wird oft und heftig durcheinandergewirbelt, was aber im sehr harmonischen Miteinander zwischen allen 13 Vereinen der Oberliga Nord geschieht. Und am Ende der Hauptrunde zählt – aufgrund der unterschiedlichen Anzahl an ausgetragenen Spielen – nicht die reine Punkte-Ausbeute (bei den Rockets aktuell 50), sondern der Punktedurchschnitt pro Spiel (bei den Rockets aktuell 1,19).
Was bedeutet das für das österliche Final-Wochenende der Hauptrunde? Nur die mit guten Mathematik-Kenntnissen blicken jetzt schon durch, wer was benötigt um am Ende auf welchen Punktequotient (Punktedurchschnitt pro Spiel) zu kommen. Tabellarisch sieht das so aus: Die Rockets sind derzeit Neunter (1,19), nach oben geht nichts mehr – der Achte Hannover Indians steht bei 1,58 (uneinholbar). Der Zehnte Herford hat 1,05 und kann bei zwei Siegen in zwei noch offenen Spielen maximal auf 1,14 kommen. Der Elfte Rostock hat 1,02 und kann bei zwei Siegen in zwei noch offenen Spielen maximal auf 1,10 kommen. Der Zwölfte Krefeld hat gerade Corona und wird bei 0,98 bleiben. Der Dreizehnte Hamm hat ab Montag Sommerferien (0,55).
Doch was heißt das für die Rockets: Verlieren sie alle drei Spiele, landen Sie bei 1,11 Punkten im Schnitt – damit könnten sie im schlechtesten Fall nur noch von Rang neun auf Rang zehn abrutschen (wenn Herford alles gewinnt, Rostock kann sich nur noch auf das Fernduell mit Herford konzentrieren). Zumindest waren sich darüber am Nachmittag im Rockets-Kreis alle einig. Mehrfach wurde gegengerechnet, die frohe Kunde dann via Facebook vermeldet. Doch dann entdeckte einer den entscheidenden Passus in den an die Lage angepassten Durchführungsbestimmungen, der besagt: Der Punktequotient wird auf zwei Stellen nach dem Komma aufgerundet. Und plötzlich wären im beschriebenen Szenario Diez-Limburg (1,111) und Rostock (1,108) wieder gleich – beide hätten dann 1,11. In dem Fall (blicken noch alle durch?) entscheidet der „Quotient aus Tordifferenz geteilt durch Anzahl der gewerteten Spiele, ebenfalls gerundet auf zwei Stellen nach dem Komma“. Noch Fragen? Hier die Antwort: Rostock wäre im Torverhältnis geteilt durch die Anzahl der gewerteten Spiele besser. Das bedeutet: Die Rockets brauchen mindestens einen Punkt oder Rostock darf maximal fünf Punkte holen – dann ist die EGDL sicher in den Pre-Playoffs. Also vermutlich … zumindest rein mathematisch … also mit hoher Wahrscheinlichkeit.
„Die Hannover Indians haben zuletzt mit kleinem Kader sehr gute Ergebnisse eingefahren“, sagt Rockets-Cheftrainer Marius Riedel. „Unter anderem haben sie einen Punkt im Stadtderby gegen die Scorpions geholt und dazu am Dienstagabend auch Erfurt geschlagen. Das werden zwei sehr schwere Spiele für uns. Und auch die Partie gegen Leipzig wird ein harter Brocken. Die stehen in der Tabelle derzeit knapp vor den Indians.“ Für beide Teams besteht noch die Chance auf den direkten Sprung in die Play-offs – die Pre-Playoff-Runde bestreiten nur die Mannschaften auf den Plätzen sieben bis zehn.
„Die werden entsprechend heiß sein auf die Punkte“, erwartet Riedel. Aber seine Mannschaft wird das auch sein. „Ich habe uns bei den Niederlagen gegen Krefeld und Hamm nicht so schlecht gesehen. Und ich denke, dass wir nun auch wieder ein bisschen frischer im Kopf sein werden in den drei Spielen. In jedem Fall wollen wir unser Eishockey zeigen und ein gutes Spiel abliefern.“
Das Pre-Playoff-Spiel – ein Endspiel um den Einzug in die Play-offs – findet bereits am nächsten Mittwoch, 7. April, statt. Ort und Gegner sowie Uhrzeit stehen erst nach dem finalen Wochenende der Hauptrunde fest. Mögliche Gegner der Rockets sind tabellarisch gesehen die Blackdragons Erfurt, die Icefighters Leipzig oder die Hannover Indians. Alle Teams auf den Rängen 1 bis 10 müssen vor dem Start der Pre-Playoffs einem PCR-Test durchführen. Mannschaften mit positiven Testergebnissen dürfen nicht an den (Pre)Playoffs teilnehmen. Dies würde das Ranking noch einmal verändern. Mögliche Szenarien: Teams von den Rängen 11 bis 13 könnten nachrücken oder aber die Pre-Playoff-Spiele könnten entfallen.

Teile diesen Beitrag

Kommentar schreiben