Spielbericht TUS Dietkirchen gegen SV Steinbach   3:1 (1:1)

Zunächst: bei der Anfahrt ans Sportgelände fiel der Reisebus von Steinbach wegen seiner hellgrünen Farbe und großen weißen Aufschrift auf. Angesichts dieser Bescheidenheit kann man, auch wenn es der Gegner ist, große Sympathie entwickeln. Da hat man schon ganz andere Busse in der Hessenliga gesehen. Für die, die keine Ahnung haben, bitte nicht vergebens in der Hessenliga nach einer Mannschaft aus Flexi suchen. Steinbach macht auch keine Werbung für die Flexirente, falls das jemand vermuten sollte.

Steinbach war auch weit entfernt vom Erscheinungsbild eines Rentners: Schnelligkeit, Laufbereitschaft von der ersten Sekunde an und damit zunächst noch fast auf gleicher Höhe mit dem TUS. Ein Spiel, wo bereits drei „versemmelte“ Sekunden von 90 Minuten ausreichen, um zu verlieren. Und dies schienen für Steinbach die in der 26. Minute zu werden. Einen platziert hohen Kopfball von Rademacher konnte Grbovic mit sehenswerter Sprungkraft gerade noch vom Tor wegfischen, aber es fehlte die letzte Kraft, der Ball fiel nach vorne und Zuckrigl konnte zum 1:0 abstauben. In der 38. Minute dann ein kurzer lauter Schrei eines Steinbacher Spielers an der inneren Strafraumgrenze des TUS in Ballnähe … Den Elfmeter verwandelte Gemming zum bis dahin vielleicht noch zu akzeptierenden Ausgleich.

In der 47. Minute ein weiter Freistoß von Kratz, der von Höhe, Länge und Richtung schon im Anflug gefährlich erschien: in der auf das Tor zustürmenden Meute heraus erkennbar ein „wunderbarer“ Flugkopfball, aber leider, aus Sicht von Steinbach, und das kann jedem passieren, von Hütsch. Eigentor zum 2:1. Jetzt ging dem SV zusehends die Luft aus, der Glaube an einen Sieg verloren, oder anders beschrieben, wenn man an eine Wärmeflasche denkt, die Wärme war weg. Der TUS spielte weiter auf allen Posten gelungen sein Spiel herunter, Schnelligkeit und Willen weiterhin hochhaltend, nicht nachlassend. In der 73. spielte Melonie abgeklärt Zuckrigl am 11er frei, für den das endgültig erlösende 3:1 mit seinen Fähigkeiten keine große Herausforderung mehr darstellte.

Auch wenn alle TUS Spieler hier eigentlich lobend zu erwähnen wären, vielleicht doch einmal beispielhaft, das sei erlaubt, ein besonderer Blick auf Marco Weis, der durch seine Laufleistung und Schnelligkeit häufig ins Auge fiel und zu einem Spieler des TUS, der so gut wie nie ins Auge fällt („Hat er überhaupt mitgespielt?“), nämlich Lukas Hautzel. Wenn man sich eine schöne gefärbte Lederjacke kauft mit hübschen Knöpfen und Reißverschlüssen, wer achtet da schon auf die perfekten Nähte ohne die die Jacke bald auseinander fallen würde? Niemand! Das ist die perfekte Kunst des bescheidenen Lukas Hautzel. Das muss man gesehen haben, sonst kann man es nicht verstehen. Ein Genuss für alle die, die genauer hingucken wollen.

TUS Dietkirchen: Laux, Nickmann, Rademacher, Hautzel, Kratz, Dankof, Zuckrigl (90. Stahl),
Müller (81.Cakir), Böcher, Weis, Schmitz (67.Meloni)

SV Steinbach: Grbovic, Gemming (66.Hofmann)  Wiegand, Neacsu, Wittke, Hütsch, Zvekic, Uth,
Stadler (46. Kücükler), Hildenbrand, Manss (58.Mans)

Schiedsrichter: Simon Wecht

Zuschauer: 150

Tore: 1:0 Maximilian Zuckrigl (26.), 1:1 Lukas Gemming (38. Elfmeter), 2:1 Eigentor (47.),
3:1 Maximilian Zuckrigl (73.)

  • von Paul Bergs

 

 

 

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