SV Rot-Weiß Hadamar – TuS Dietkirchen 2:0 (0:0).

Ein wieder einmal spannendes und bis in die Schlussphase brisantes Kreisderby in der Hessenliga, erlebten die 600 Zuschauer am Mittwochabend an der Faulbacher Straße. Das vom Gesundheitsamt des Landkreise genehmigte, über das der Zeit üblich Maß von 250 Zuschauern hinaus  gehende Kontingent, ließ den Fußballfreunden die Möglichkeit der Teilhabe am immer wieder prickelnden Aufeinandertreffen der beiden Top Teams des Kreises Limburg/Weilburg

Im Vorfeld der Partie war man um Entspannung bemüht. Der TuS Dietkirchen hatte sich  unter der Woche in den sozialen Medien für den teilweise arroganten und in manchen Sequenzen deplatzierten Presseartikel seines Berichterstatters  auf der Internetplattform FLW24.de , nach dem Kreispokal Endspiel, mit den Sätzen „Der Bericht von uns wurde wegen einigen Passagen auch zurecht kritisiert. Auf diesem Weg nochmal Entschuldigung nach Hadamar. “Sprüche” gehören zu einem Derby dazu. Aber das gehörte sich zum Teil nicht“ , geäußert.

Nach fünf Spielminuten hatte der Gast in Person von Moses Nickmann die erste Tormöglichkeit. Der Offensiv Verteidiger war im Zweikampf einen Tick schneller am Ball  und kam aus ca.16 Metern zum Torschuss. Hadamars Keeper Leon Hasselbach, der den nach wie vor verletzten Christopher Strauch bestens vertrat, wehrte den Ball seitlich ab.

Rot-Weiß-Coach Stefan Kühne wartete  in seiner taktischen Formation mit einer Überraschung auf. Aufgrund der Rotsperre von Mirco Paul und der Verletzung von Christian Jindra  war er in der Innenverteidigung zu Umstellungen gezwungen. Kühne baute Jonas Herdering – eigentlich im zentralen Mittelfeld zu Hause – zusammen mit Brooklyn Wölfinger und dem immens starken Marian Dillmann in die Dreierkette ein. Kein schlechter Schachzug. Der Hadamarer Kapitän hatte  das Spiel vor sich und noch genügend Freiräume, um bei Standards mit zu tun. Einer seiner Freistöße touchierte die Querlatte (12.). Eine Minute später setzte Jerome Zey seinen Sturmkollegen Jacob Pistor  mustergültig in Szene.  Pistor versuchte einen Heber über den sein Gehäuse verlassenden Raphael Laux, doch der TuS-Keeper war zur Stelle und konnte den schlecht verwerteten Ball parieren. Dann ein Schreck-Moment für den SV Hadamar. Jerome Zey musste wegen einer Muskelverletzung im Oberschenkel raus (15.). Für ihn kam mit Matthias Neugebauer  aber ein ebenso absolut belebendes „Element“, das auf der rechten Seite für viel Unruhe sorgte. Eine weitere „dicke“ Rot-Weiß-Chance hatte Jacob Pistor, dessen Kopfball exakt in den Winkel gepasst hätte – wäre Raphael Laux nicht zur Stelle gewesen (30.). In der 44. Min zeigte sich Laux bei Pistor´s Kopfball  wieder von seiner besten Seite. Im Gegenzug meldete sich auch der TuS noch einmal gefährlich. Bei seiner zweiten Chance war bei Max Zuckrigl´s Torschuss ein Hadamarer Abwehrbein dazwischen.

Die mangelnde Chancenverwertung sprach Hadamars Coach Kühne nach der Partie an. „Dietkirchen stand zwar gut, trotzdem waren da in der 1.Halbzeit Dinger dabei, die wir einfach machen müssen“.

Nach Wiederbeginn ging es gleich weiter mit dem Hadamarer Chancenplus. Die Zuschauer fragten sich:  Wann würde aus der Überlegenheit das erste Tor fallen? Sammy Kittel zögerte etwas zu lang im 16-er  (48.). Bei einem Schrägschuss von Matthias Neugebauers ins lange Eck  war erneut TuS Keeper Laux zur Stelle (49.), um  mit einer reflexartiger Fußabwehr auch anschließend gegen Pistor zu retten. (52.).  Danach war der TuS Dietkirchen wieder einmal an der Reihe. Steffen Rücker störte Marco Müller entscheidend beim Abschluss (54.Min)   Nach gut einer Stunde ging die spielerische Linie hier wie da etwas verloren. Es wurde um jeder Quadratmeter bissig gekämpft. Davon ließ sich offensichtlich auch Dietkirchen´s Trainer Thorsten Wörsdörfer ansteckten, der von der Bank eine Entscheidung des unauffälligen Referee aus Fulda kritisierte und dafür , wie schon im Pokal Endspiel , die Gelbe Karte sah.

Ein Zuschauer bemerkte: „Wer hier das erste Tor schießt gewinnt das Spiel. So  stand in der 75.Minute ein Ex-Dietkircher im Rot-Weiß-Dress im Blickpunkt. Nachdem  Brooklyn Wölfinger mit einem Kopfball noch am erneut überragenden Laux gescheitert war, verwertete der Ennericher Jason Schäfer  per Kopf  in Pingpong Manier den zurückprallenden Ball  zum längst überfälligen 1-0 (75 Min).). Der Bann schien gebrochen, obwohl  Dietkirchen dafür bekannt ist, dass die Mannschaft bis zur letzten Minute alles für einen Punkt gibt. Der Ex-Hadamarer Marvin Rademacher hatte in 85.Min noch mal eine Chance. Sein Kopfball ging aber knapp über die Latte ins Aus. Die Entscheidung fiel dann auf kuriose Weise: Im Bemühen, das Offensivspiel seines Teams in Gang zu halten, spielte Keeper Raphael Laux, einer der Besten an diesem Abend, den Ball in den Lauf von Velibor Velemir, der das „Geschenk“ annahm und  aus 30 Metern ins verwaiste Tor traf.

„Die Tore fielen aus unserer Sicht zum richtigen Zeitpunkt „ meinte Hadamar´s Übungsleiter Kühne nach dem Schlusspfiff. „ Wir waren heute nicht so griffig. Es passte nicht genug zusammen, um hier als Sieger vom Platz zu gehen“ so das Fazit von TuS Trainer Thorsten Wörsdörfer.

Anfang Juni 2021 gibt es, sofern Corona nicht wieder für einen vorzeitigen Saisonabbruch sorgt, das Rückspiel auf dem Reckenforst.  Die heimischen Fußball Freunde dürfen sich dann auf die 4.Auflage der Kontrahenten in der Hessenliga freuen.

Hadamar: Hasselbach, Wölfinger, Mark. Neugebauer (72. Sedy), Pistor, Zey (15. Matth. Neugebauer), Schäfer, Velemir, Rücker, Dillmann, Herdering, Kittel (82. Teller) – Dietkirchen: Laux, Nickmann, Rademacher, Hautzel, Kratz, Dankof, Zuckrigl, Müller (87. Cakir), Stahl (33. Weis), Bergs, Böcher (55. Schmitz) – SR: Meinhardt (SV Flieden) – Tore: 1:0 Jason Schäfer (75.), 2:0 Velibor Velemir (89.) – Zuschauer: 600

  • Hans Reichwein

Pressesprecher  SV Rw Hadamar

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