Bereits drei Mal haben TuS Läufer den 66 km –Schindertrail in Holzhausen an der Haide absolviert. In diesem Jahr fiel die offizielle Veranstaltung der Covid 19 – Pandemie zum Opfer. Trotzdem fanden sich eine wenige Trailer zusammen, um die Strecke privat und ohne Organisation zu absolvieren. Von der TuS war diesmal nur Meinhard Rompel am Start, zusammen mit Lauffreund Frank Kremer von der VLG-Eisenbach. Gegenüber der 66-er Strecke startete dieser Lauf in Lorch am Rhein, so dass in Summe 122 km mit 3.870 Höhenmetern zu bewältigen waren. Gestartet wurde freitagsabends um 18:00 Uhr. Der erste Teil der Strecke folgte dem bekannten Wispertalsteig von Lorch in Richtung Kemel. Bis dahin war die technisch sehr anspruchsvolle Strecke gut ausgeschildert. Ab der Wispertalquelle bei Mappershain wurde es bei einbrechender Dunkelheit dann abenteuerlich. Mit Stirnlampe und Outdoor-Navigation galt es den richtigen Weg durch unwegsames Gelände, über Waldwege mit umgestürzten Bäumen und teilweise dichtes Gestrüpp zu finden, so dass einige 100 Meter infolge Verlaufens zusätzlich dazu kamen. Ab Holzhausen a. d. H. ging es auf die bekannte 66-er Schindertrail-Strecke. Nach vielen Kilometern durch die Stille der sternenklaren Nacht wurde es Morgen im Jammertal und die Stirnlampe konnte in den Laufrucksack gepackt werden. Vom Aussichtspunkt „Jakobsruh“ oberhalb von Obernhof war der Blick auf Kloster Obernhof zu bewundern, über dem der Frühnebel aufstieg. Bis hierhin waren bereits 84 km geschafft.
Immer wieder waren vom Organisator giftige Anstiege in die Strecke eingebaut, die aber mit herrlichen Ausblicken und anschließenden phantastischen Downhills belohnt wurden. So auch in Nassau, vom Fernsehturm abwärts zur Kettenbrücke an der Lahn und wieder hoch zur Burg. Der letzte Teil der Strecke führte durch das wildromantische Mühlental über Marienfels und Miehlen ins Ziel nach Holzhausen. Bei kontinuierlichem Anstieg und nachlassenden Kräften erforderte dieser letzte Abschnitt absolute Willenskraft bei allen Läufern. Die Laufverpflegung musste privat organisiert werden, Trinkflaschen konnten an Friedhöfen, Quellen und durch private Supporter regelmäßig gefüllt werden.
Nach 19 Stunden und 51 Minuten erreichten Meinhard Rompel und Frank Kremer das Ziel. Von ca. 30 Startern erreichten 17 Trailer das Ziel in Holzhausen. Nicht wenig stolz waren Meinhard und Frank daher über Platz 10 und 11. Die Zeit war allerdings nebensächlich, die große Herausforderung war geschafft.