Krause nominiert für Europameisterschaften

Achter Rücklage

„Olympic Rowing meets Sprint Rowing“: So lautete das Motto des Ruderevents, dass sich vom 10. – 12.5.2019 auf der Regattastrecke in Duisburg ereignete. Neben der Internationalen Wedau Regatta wurde in diesem Jahr nämlich auch der erste Renntag der Ruder Bundesliga (RBL) in die traditionelle Regatta integriert. Der Limburger Club für Wassersport schickte zu beiden Wettkämpfen ambitionierte Sportler an den Start: 11 ehemalige Leistungsruderer wollten sich bei den Rennen der RBL von ihrer besten Seite zeigen, während sich Sophia Krause und Sarjana Klamp bei der internationalen Regatta gegen ihre nationale und internationale Konkurrenz behaupten wollten.

Für Sophia Krause war das Ziel an diesem Wochenende klar: Im Leichtgewichts Doppelzweier der Frauen wollte sie sich, zusammen mit ihrer Partnerin Katrin Thoma aus Frankfurt, für die diesjährigen Weltcups und die Europameisterschaft qualifizieren. Dafür mussten sie sich aber gegen ihre starken nationalen Gegnerinnen durchsetzen und an beiden Regattatagen das schnellste deutsche Boot sein.
Am Samstagmorgen musste sich Krause also erst einmal mit einem Vorlaufsieg für das Finale am Abend qualifizieren. In einem starken Rennen konnte der eingespielte Doppelzweier schnell die anderen Boote aus Deutschland hinter sich lassen. Nur der Schweizer Zweier bot dem Duo aus Limburg und Frankfurt noch zu Beginn Paroli, doch im Ziel konnte sie sich dann doch mit einer Sekunde Vorsprung den Sieg vor der Schweiz sichern. Somit war ein Platz im A-Finale gesichert. In diesem fuhren Krause und ihre Partnerin erneut ein gutes Rennen und sie konnten sich schnell vor ihre Kontrahentinnen aus Deutschland legen. Im Ziel mussten sich die beiden zwar einem anderen Boot aus der Schweiz geschlagen geben, dennoch waren sie das schnellste deutsche Boot in ihrem Finale.
Ebenfalls am Samstag wurden die Rennen der Ruder Bundesliga ausgetragen. Über die Distanz von 350 Metern, starteten hier in der Männerliga die 18 stärksten Sprintachter aus ganz Deutschland. Der „Domstadtachter“, der im vergangenen Jahr in Zusammenarbeit mit Wetzlar ins Leben gerufen wurde, startete hier voller Tatendrang in seine 2. Bundesliga-Saison. Nachdem das Team im letzten Jahr die Saison mit dem 14. Tabellenplatz beendete, war das Ziel der jungen Mannschaft in diesem Jahr einen Platz unter den 10 schnellsten Achtern zu ergattern. Bei den Time-Trails gegen das „Sprint Team Mühlheim“ zeigte der Achter von der Lahn auch direkt, dass er das Zeug dazu hat. Zwar mussten sie sich mit einem Zeitunterschied von einer Zehntel ihrem Gegner geschlagen geben, aber trotzdem reichte es aus um die 5. Schnellste Zeit zu errudern.
Von dieser starken Leistung beflügelt, starteten die jungen Domstädter in ihr Achtelfinale. Trotz einiger Steuerprobleme konnte sie ihre Kraft effektiv einsetzen und den Sieg davon tragen. Damit war ein Platz unter den ersten 9 Booten schon mal gesichert. Im Viertelfinale stand dem Achter von der Lahn aber nun eine harte Aufgabe bevor: Der Gegner war der amtierende Ligachampion aus Berlin. Auch wenn die Favoritenrolle damit klar bei den Berlinern lag, ließ sich der Domstadtachter davon nicht abschrecken. Das Team aus Hessen fuhr ein starkes Rennen und ließ dem Achter aus Berlin auf der ersten Streckenhälfte keine Chance sich einen Vorsprung auszuarbeiten. Doch im Verlauf der zweiten Streckenhälfte musste sich das junge Team der überlegenden Stärke des Ligachampions geschlagen geben und am Ende kam der „Domstadtachter Wetzlar/ Limburg“ eine Sekunde hinter den Berlinern ins Ziel.
Nach einem unglücklichen Verlust gegen Minden im Halbfinale ging es im Finale nun aber erneut gegen Mühlheim, um die Plätze 7 und 8 auszufahren. Hier war die Motivation der Mannschaft groß das Ergebnis des ersten Rennens umzudrehen und mit einem letzten Sieg den Renntag zu beenden. Auch wenn nach 4 Rennen die Muskulatur schon schmerzte, startete der Domstadtachter voller Entschlossenheit in sein letztes Rennen. Das Zielfoto musste den entscheidenden Beweis liefern. Mit einem Zeitunterschied von einer Hunderstel war das Endergebniss denkbar knapp, doch am Ende wurde entschieden, dass der Domstadtachter die Ziellinie zuerst überquert hatte. Mit diesem Sieg im letzten Rennen und dem 7. Gesamtrang wurden alle Erwartungen des Teams übertroffen und die Freude war dementsprechend groß. Nun heißt es für die die Sportler von der Lahn die kommenden 8 Wochen bestmöglich zu nutzen, um beim 2. Renntag der Saison in Minden die Platzierung im vorderen Drittel der Liga zu untermauern.
Für Sophia Krause standen am Sonntag wieder zwei Rennen im leichten Doppelzweier auf dem Plan. Wie schon am Samstag konnte sich Sophia mit ihrer Partnerin den Sieg im Vorlauf sichern und damit erneut einen Platz im Finale am Nachmittag. Hier war das Ziel nun, noch einmal das schnellste deutsche Boot zu sein, um sich die Qualifikation für die internationalen Spitzenwettkämpfe zu sichern. Doch im Finale konnte der Zweier aus Limburg und Frankfurt nicht mehr seine Stärken aus den vorherigen Rennen ausspielen. Aufgrund von schwierigen Windbedingungen und einer heranschleichenden Erkrankung bei Sophia Krause, fand das Duo nicht so recht in sein letztes Rennen und musste sich mit einem 6. Platz begnügen. Im Endeffekt wurde Krause somit nicht im Doppelzweier, sondern im leichten Doppelvierer für die EM nominiert. Auch wenn damit das eigentlich angestrebte Ziel nicht erreicht werden konnte, ist noch nichts verloren: Nach den Europameisterschaften wird es erneut Testrennen geben, in welchen der eingefahrene Zweier noch einmal die Chance haben wird, sich im Doppelzweier zu beweisen. Sophia Krause selbst blickt zuversichtlich auf die kommenden Wettkämpfe: „Jetzt heißt es erstmal gesund werden und sich dann mit neuer Motivation und Kraft auf die Europameisterschaft und die anschließenden nationalen Ausscheidungen vorzubereiten“.
Für Sarjana Klamp begann das Wochenende sichtlich unbefriedigend: Ihre Partnerin konnte nicht antreten und somit waren vorerst alle Rennen geplatz. Aufgrund eines weiteren Ausfalls im U23-Achter des Deutschen Ruderverbandes und den bisher guten Vorleistungen der Limburgerin, ergab sich aber doch noch eine Rennmöglichkeit im Seniorinnen-Achter.
Im Vorlauf am Sonntagmorgen konnte sich der uneingefahrene Achter auch schon gut präsentieren und sich einen Platz im A-Finale am Nachmittag sichern. Im direkten Kampf mit deutlich älteren und erfahreneren Gegnerinnen, ließ sich die junge Mannschaft aber nicht unterkriegen und fuhr ein starkes Rennen bis ins Ziel. Am Ende wurde es ein 5. Platz in der Gesamtwertung und ein sehr guter 2. Platz in der Wertung der U23-Seniorinnen.
– Jakob Stalf –
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