Volltreffer City-Biathlon

Wintersport mitten im Hochsommer:

Weltelite der Ski-Jäger trifft sich am 11. August 2019 in Wiesbaden

Wiesbaden. So kann man diesen Sport ansonsten kaum erleben: so hautnah, so intensiv, so dynamisch. Die Premiere des City-Biathlons in Wiesbaden im vergangenen Jahr war ein großer Erfolg: Rund 20.000 begeisterte Zuschauer in der Stadt sowie die drei Millionen Fernsehzuschauer bei der ZDF-Liveübertragung sowie weiteren Sendungen sprechen eine deutliche Sprache. Oder um es mit Biathlon-Worten zu sagen: Das war ein wahrer Volltreffer! Nun geht es in der Landeshauptstadt in die zweite Runde. Am 11. August 2019 jagen die Hochkaräter dieser Sportart wieder auf einem etwa 1,8 Kilometer langen Rundkurs durch die Innenstadt und sie schießen mit originalen Kleinkaliber-Gewehren auf einen 50 Meter langen Schießstand, der sich am „Bowling Green“ zentral in der City befindet. An diesem Sonntag dürfen sich die Besucher erneut auf zahlreiche Olympiasieger, Weltmeister und Weltcupgewinner freuen. „Dieser Wettkampf ist sicherlich etwas ganz Besonders. Und bei der Premiere wurde er vielleicht sogar ein bisschen belächelt. Doch das ist Schnee von gestern – denn es geht hier sowieso ganz ohne Minus-Temperaturen. Der City-Biathlon verstand es, sehr schnell die Herzen der Wiesbadener Bürgerinnen und Bürger zu erobern. Daher freuen wir uns, dass wir nun eine Fortsetzung erleben“, sagte Wiesbadens Oberbürgermeister Sven Gerich.

Beide Vorjahressieger am Start

Es haben bereits einige Athleten ihre Zusage für den City-Biathlon gegeben. So lässt es sich Johannes Thingnes Bø nicht nehmen, seinen Titel aus dem Vorjahr zu verteidigen. Der Norweger war der erfolgreichste Ski-Jäger der abgelaufenen Saison und sicherte sich so seinen ersten Titel im Gesamtweltcup. Daneben war der Einzel-Olympiasieger von Pyeongchang auch der überragende Biathlet bei der im März ausgetragenen Weltmeisterschaft in Östersund. Vier Mal Gold und einmal Silber heimste er in Schweden ein – und schraubte so seine WM-Medaillensammlung auf insgesamt 14 hoch. Ebenfalls mit von der Partie ist sein Bruder Tarjei Bø, der bereits den Gesamt-Weltcup gewonnen hat und im abgelaufenen Winter eine sehr starke Saison ablieferte. Ein weiterer Starter ist Lukas Hofer, der im vergangenen Jahr in der Landeshauptstadt das Qualifikationsrennen gewann. Der Italiener brachte von Olympischen Spielen bisher zwei bronzene Medaillen mit, in Östersund waren es eine bronzene und eine silberne. Weiterhin ist Evgeniy Garanichev vertreten: Der Routinier aus dem russischen Team ist mit einer Olympia-Medaille dekoriert und ein ausgewiesener Spezialist auf Skirollern.

Bei den Frauen führt Marte Olsbu Røiseland das Feld an. Die Norwegerin fuhr nicht nur beim City-Biathlon als Erste über die Ziellinie, dieses Kunststück gelang ihr in Östersund gleich drei Mal – damit war sie die erfolgreichste Biathletin. Das deutsche Lager vertritt Franziska Preuß. Die Weltmeisterin von Kontiolahti und mehrfache deutsche Meisterin landete im Gesamtweltcup auf Platz neun und feierte in dieser Saison in Ruhpolding ihren ersten Weltcupsieg. Ein besonders Highlight ist sicher der Auftritt von Anastasiya Kuzmina. Eigentlich hat sie ihre ereignisreiche Karriere nach dem Gewinn ihres ersten WM-Titels in Östersund beendet, doch in Wiesbaden schultert sie noch einmal ihr Gewehr. Drei goldene und genauso viele silberne Medaillen konnte die Slowakin in drei aufeinanderfolgenden Winterspielen mit nach Hause nehmen. Weiterhin wird Ekaterina Yurlova-Percht in Wiesbaden um die Podiumsplätze kämpfen. Die Russin sicherte sich 2015 in Kontiolahti überraschend den Weltmeistertitel im Einzel, in Östersund wurde sie nun Vize-Weltmeisterin im Massenstart. „Weitere Top-Athleten stellen wir in den nächsten Wochen vor. So stehen wir beispielsweise mit weiteren deutschen Startern, den Franzosen und anderen Athleten in abschließenden Verhandlungen. Hier wird sich sehr bald noch was ergeben“, verrät Ralf Niedermeier, der Geschäftsführer der ausrichtenden Agentur n plus sport GmbH. Dieser geballte Auftritt der Weltspitze hat auch das ZDF überzeugt. Der TV-Sender berichtet in diesem Jahr wieder mit zwei halbstündigen Live-Schaltungen von den jeweiligen Finalläufen.

Athletenpräsentation als Vorbereitung auf das Rennen

Die Fans dürfen sich bei diesem sommerlichen Biathlon-Spektakel auf allerhand Neuerungen freuen. Eine besondere Attraktion ist hierbei die Einfügung einer Athletenpräsentation, die am Samstagabend um 20:30 Uhr auf einer Bühne im Rahmen der 44. Rheingauer Weinwoche im Herzen der Stadt stattfinden wird. Am Vorabend des Wettkampfes kann man sich gemeinsam schon einmal auf den nächsten Tag einstimmen. Dazu gibt es Interviews und bestimmt auch den einen oder anderen netten Kontakt zu einem der Helden des Winters. Und auch abseits der Rennstrecke wird den Besuchern wieder einiges geboten. Das mit Attraktionen gespickte Rahmenprogramm spielt sich in diesem Jahr rund um den „Warmer Damm“ ab. Direkt vor dem Hessischen Staatstheater Wiesbaden laden unterschiedliche Aussteller, mehrere Essens- oder Getränkestationen sowie informative Sponsoren-Stände zum Verweilen ein. „Der City-Biathlon bringt diese faszinierende Wintersportdisziplin mitten im Sommer in die Innenstadt. Ich freue ich mich sehr darüber, dass ein solch ungewöhnliches Sport-Ereignis bei uns stattfindet. Ich bin mir sicher, dass die Veranstaltung für die Zuschauer, aber auch für die Athleten wieder unvergessliche Momente bereithalten wird“, sagt Rainer Pfeifer, der Vorsitzende des Sportausschusses im Wiesbadener Stadtparlament.

Der etwas andere Weg zum Sieg

Beginn des ersten Hauptrennens ist circa 15 Uhr. Der Einlass wird so etwa gegen 11 Uhr erfolgen. Der von den Biathleten zu bewältigende Rundkurs führt wie im Vorjahr durch die Innenstadt sowie den Kurpark. Allerdings wurde die Strecke leicht modifiziert und für die Athleten sowie die Zuschauer noch attraktiver gemacht. Der Start-Ziel-Bereich liegt wie gehabt an der Kopfseite des Kaiser-Friedrich-Platzes. Dort am „Bowling Green“ befindet sich vor den Zuschauertribünen der Schießstand. Die Strecke verläuft dieses Mal aber durch die Wilhelmstraße vorbei am Staatstheater in die Straße „Am Warmen Damm“. Weiter geht es in die Paulinenstraße, wo die Athleten die Parkstraße ansteuern und dann ab Höhe Grünweg in den Kurpark reinlaufen. Dort drehen sie eine Schleife und biegen über den Verkehrskreisel an der Christian-Zais-Straße in die Straße unterhalb des Kurhauses ein. An deren Ende geht es an den Kurhaus-Kolonnaden vorbei wieder in die Wilhelmstraße. Unverändert ist der Wettkampfmodus: Für die acht Damen und Herren beginnt der Wettkampf mit einem Qualifikationsrennen, das drei Laufrunden und zwei Schießeinlagen beinhaltet. Im Finale müssen dann die Damen fünf Laufrunden mit vier Schießeinlagen und die Herren sechs Laufrunden mit fünf Schießeinlagen absolvieren.

Talente gesucht: WÜRTH DSV Biathlon-ShootingStar

Wer wird die nächste Magdalena Neuner? Wer tritt in die Fußstapfen von Michi Greis? Beim City-Biathlon Wiesbaden werden nicht nur die besten Biathleten der Welt präsentiert, sondern sich auch um die Zukunft des Sportes gekümmert. In Zusammenarbeit mit dem Bundesstützpunkt-Nachwuchs Winterberg/Willingen und dem Hessischen Skiverband findet im Rahmen der Veranstaltung die Aktion „WÜRTH DSV Biathlon-ShootingStar“ statt. Hierbei werden auf den Aktionsflächen am „Warmer Damm“ bei einem Spaßwettkampf hoffnungsvolle Talente gesucht. Gefragt sind Geschicklichkeit und Treffsicherheit. Kinder von 12 bis 15 Jahren können sich mit dem Lasergewehr am Schießstand und bei einem Cross-Parcourslauf auf Inlinern messen. Das Projekt wurde vom früheren Bundestrainer und Staffel-Olympiasieger Fritz Fischer ins Leben gerufen, um Lust auf den Sport zu machen und dabei vielleicht sogar die Stars von morgen zu entdecken. Neben dieser Talentsichtung hat sich der City-Biathlon auch die Förderung des Nachwuchses auf die Fahnen geschrieben. So wird es zwischen den Endläufen der Profis wieder ein Youngster-Rennen geben, bei dem sieben Nachwuchsathleten des Hessischen Skiverbandes vor großem Publikum zeigen können, was in ihnen steckt.

Jetzt auch Sitzplätze auf der Tribüne

Neuigkeiten gibt es in diesem Jahr auch bei den Tickets: Die Tribüne vor dem Schießstand wird erweitert – neben den Stehrängen gibt es nun auch begehrte Sitzplätze. Somit sind die Eintrittspreise gesplittet. Ein Stehplatz-Ticket kostet 29 Euro, die Karten zum Sitzen sind für 42 Euro zu haben. Ermäßigte Karten auf der Stehplatztribüne können Kinder von 3 bis 11 Jahre für 14,50 Euro erwerben. Auf alle Preise kommt noch eine Vorverkaufs-Gebühr. Wer es ganz exklusiv mag, kann auch eines der attraktiven und mit zahlreichen Mehrleistungen versehenen Tickets für den VIP-Bereich buchen, der in diesem Jahr erstmals in den Kurhaus-Kolonnaden eingerichtet wird. Der Kartenverkauf läuft über die Webseiten www.city-biathlon.com oder unter www.ticket-regional.de/nplussport sowie über alle bekannten Vorverkaufsstellen. Die Zuschauer an der Strecke verfolgen die Wettkämpfe wie immer kostenlos. Wer stressfrei und ohne nervige Parkplatzsuche zum City-Biathlon anreisen möchte, für den gibt es in diesem Jahr ein besonders Angebot. So ist in jedem Ticket die An- und Abreise mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln innerhalb des Rhein-Main-Verkehrsverbundes enthalten. „Zu beachten ist, dass die Hinfahrt frühestens fünf Stunden vor Veranstaltungsbeginn angetreten werden kann und die Rückfahrt bis Betriebsschluss beendet sein muss“, erklärt Niedermeier.

Weitere Infos zum City-Biathlon finden sich

auf www.city-biathlon.com oder auf der Facebook-Fanpage.  

  • von Anton Wolf

 

 

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