Rockets reisen erneut nach Hamm

Die Serie noch einmal nach Hause bringen, das ist das klare Ziel der EG Diez-Limburg vor dem dritten Halbfinalspiel am Freitagabend (20 Uhr) bei den Hammer Eisbären. Dass die favorisierten Gastgeber in der Serie „Best of Five“ mit 2:0 führen, macht das Unterfangen nicht leichter.
Eine alte Play-off-Weisheit besagt: Der letzte Sieg ist immer der schwerste! Bei drei Matchball-Spielen vor der Brust und mit Blick auf die bisherigen Leistungen in den ersten beiden Halbfinal-Spielen dürfte Hamm jedoch mit breiter Brust in das dritte Spiel der Serie gehen. Hatte sich der Vorrunden-Meister beim ersten Spiel noch schwer getan (5:4), demonstrierten die Eisbären beim 10:4-Erfolg in Diez beeindruckend ihre Stärke.
Dabei offenbarte der Blick auf die Statistik spannende Details: 65 mal hatten die Rockets auf das Hammer Tor geschossen, die ihrerseits 41 Schüsse abgaben. Auch bei den Bullys ging die Statistik mit 60:21 deutlich zugunsten der EGDL aus. Wer so oft schießt und so oft vom Bully weg die Scheibe in den eigenen Reihen hat, der darf die Partie eigentlich nicht zweistellig verlieren. Dass die Rockets dies dennoch taten hatte zwei einfache Gründe: Hamms Keeper Sebastian May avancierte zum großen Rückhalt seiner Mannschaft, die offensiv zudem nicht nur beeindruckend sicher kombinierte, sondern auch eiskalt abschloss. In zwei Halbfinalspielen gingen alleine 25 Scorerpunkte (Tore und Assist) auf die erste Reihe um Ex-DEL-Spieler Kevin Orendorz. Ein beeindruckender Wert, der nur auf einem starken Kollektiv fußen und nicht nur einem einzigen Ausnahmespieler geschuldet sein kann.
„Hamm hat sich beim letzten Spiel in einen Rausch gespielt, in dem alles gelungen ist“, sagt Rockets-Trainer Stephan Petry. „Aber die Höhe ist am Ende auch egal, in den Play-offs zählen ohnehin nur Siege. Die Eisbären bringen mit ihrer ersten Reihe eine brutale Qualität für die Regionalliga auf das Eis. Und die Jungs sind auch oft und lange auf dem Eis. Wir müssen versuchen, was uns im ersten Halbfinale recht gut gelungen ist, diese Reihe ein bisschen aus dem Spiel zu nehmen. Denn wir wissen, dass auch wir eine sehr gute Qualität im Kader haben und dass dann alles möglich ist.“
Aufgeben werden sich die Rockets ohnehin nicht: „Das ist natürlich keine Option“, unterstreicht Petry. „Auch wenn jeder denkt, dass Hamm jetzt eh den Sack zumachen wird. Aber wir wissen, dass auch wir Akzente setzen können. Unser Vorteil ist: Wir haben nichts zu verlieren, Hamm hat hingegen sicherlich keine Lust, am Sonntag noch einmal nach Diez zu fahren. Wir werden uns voll reinhängen und noch einmal alles geben.“
Ob es dann am Ende auch zum ersten Sieg im Halbfinale reichen wird, muss der Freitagabend in der Helinet-Arena zu Hamm zeigen. „Die Jungs haben definitiv noch keinen Bock auf Sommerpause, aber wir sind uns natürlich auch der Stärke von Hamm bewusst“, sagt der EGDL-Trainer. „Wenn wir uns nur auf unser Spiel fokussieren und uns nicht von irgendetwas ablenken lassen, dann denke ich, dass wir Hamm auch im vierten Heimspiel gegen uns das Leben schwer machen können.“ Sollten die Rockets die Überraschung schaffen und in Hamm gewinnen, dann würde Spiel 4 der Halbfinalserie am Sonntag in der Diezer Eissporthalle steigen (19.30 Uhr).
Der Ausblick
Freitag, 8. März, 20 Uhr: Hamm vs EGDL
– Tom Neumann

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