Limburger HC steigt in Regionalliga ab/Starker Kampf war beim 3:5 gegen Nürnberg zu wenig

Kapitän Laurens Meurer (links) war ein Vorbild in Sachen Einsatz. Doch scheiterte Limburg an seiner Abschlussschwäche.

Hockey. Der Limburger Hockey-Club wird den Regionalliga-Abstieg nicht mehr verhindern können. Die letzte vage Hoffnung auf den Klassenverbleib wich nach einer bitteren 3:5-Heimschlappe gegen den Tabellendrittletzten HG Nürnberg einer herben Enttäuschung. An fünf Spieltagen 15 Punkte auf den neuen Tabellenachten Stuttgarter Kickers aufzuholen, ist rein rechnerisch natürlich noch möglich, aber realistisch gesehen unmöglich. Dass der bisher nach 13 sieglosen Spielen weiter sieglose LHC sämtliche Spiele gewinnt und Stuttgart alle verliert, ist ein völlig unrealistisches Szenario. Jetzt ist sogar der vorletzte Platz der Süd-Gruppe schon fünf Punkte entfernt, da der Mariendorfer HC im Berliner Stadtduell gegen den TuS Lichterfelde überraschend 1:0 gewann. Limburg hat laut Kapitän Laurens Meurer diese Runde nur noch ein Ziel: „Wir wollen nicht ohne Sieg die Runde beenden“. Das Spiel gegen Nürnberg war ein Lehrbeispiel dafür, warum auf mäßigem Niveau spielende Franken locker dem Klassenverbleib entgegenstreben, während spielerisch kaum schwächere Lahnstädter Spiel um Spiel verlieren. Die Hessen haben einfach keinen überragenden Stürmer in ihren Reihen, der mal mehr als ein Feldtor in einer Partie schießen kann. Chancen gab es im Keller-Derby an Hülle an Fülle, doch wurden die meisten überhastet vergeben. Hinzu kam, dass Nürnberg mit Alexander Hennig einen Keeper zwischen den Pfosten hatte, der einen Sahnetag erwischte. Strafecken wurden von Limburg nur drei herausgespielt. Und bei der Regenschlacht im Albert-Collée-Stadion konnten sie nicht mit dem nötigen Druck aufs Tor gebracht werden. Nürnberg siegte letztendlich, weil es im Abschluss effektiver war.

Max Müller (links) versuchte wie alle Limburger alles. Die bessere Chancenverwertung lies am Ende aber die Nürnberger jubeln.

Über weite Strecken entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, in der die Gastgeber die leicht filigranere Spielweise des Gastes durch großartigen Kampf ausgleichen und phasenweise sogar zu spielerischem Übergewicht kommen konnten. So gelang dem LHC verdient durch Julien Collée bereits in der achten Minute nach Pass seines Bruders Jannis das vielumjubelte 1:0. Doch es kam, wie so oft. Durch einen völlig überflüssigen Abwehrfehler –die Kugel hätte längst geklärt sein müssen- kam Moritz Demmel frei zum Schuss und stellte mit dem Ausgleich den Spielverlauf zunächst einmal auf den Kopf. Der LHC hatte genügend Chancen, erneut in Führung zu gehen. Doch wer seine Möglichkeiten nicht nutzt, wird oft bestraft. Nürnberg musste nur seinen Stiefel weiterspielen und brauchte nicht an seine Grenzen gehen, um in der 37. Minute gar durch Cedric Nagl 2:1 in Führung zu gehen. Limburg versuchte trotzdem noch einmal alles. Nürnberg spielte ruhig weiter, um den knappen Sieg und damit den endgültigen Klassenverbleib locker nach Hause zu schaukeln. Doch das höhere Limburger Engagement wurde in der 52. Minute belohnt, als Lars Schmitt zum umjubelten 2:2 traf. Ein Punkt war für die Gastgeber in ihrer prekären Lage aber zuwenig. Folglich mussten die Hessen weiter ins Risiko gehen und fingen sich durch gut die frei werdenden Räume nutzende Gegner in der 53. Minute gleich schon wieder das bittere 2.3 durch Luis Zenk ein. Als fünf Minuten vor Spielschluss ein Siebenmeter gegen Limburg verhängt wurde, sah die Partie entschieden aus. Doch Nagels cooler zweiter Tagestreffer folgte fast im direkten Gegenzug Lukas Schmitts 3:4. Vier Minuten Zeit hatte Limburg in diesem Moment noch, zumindest noch den Ausgleich in letzter Sekunde zu schaffen. Trainer Dirk Hilpisch sah sich gezwungen, für mehr Druck Keeper Moritz Müller für einen elften Feldspieler zu opfern. Doch das half nur den konterstarken Gästen, durch Paul Schewe (58. Minute) zur 5:3-Vorentscheidung zu kommen. Limburg: Moritz Müller, Lennard Schmitt, Koch, Böckling, Julien Collée (1 Tor), Jannis Collée, Max Müller, Meurer, Kafke, Lukas Schmitt (1), Giedrowicz, Jakob Schneider, Lars Schmitt (1), Schön, Bommel, Jonas.rk

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