
Sportanlage trägt nun den Namen „Walter-Haas-Platz“
Am 4. Oktober 2025 fand im Rahmen des traditionellen Werfer- und Stoßertreffs der Leichtathletikfreunde 1987 Villmar e.V. eine Feierstunde von besonderer Bedeutung statt. Die Sportanlage des Vereins trägt seit diesem Tag offiziell den Namen „Walter-Haas-Platz“. Mit dieser Entscheidung würdigt der Verein das herausragende Lebenswerk seines Gründers und langjährigen Vorsitzenden Walter Haas, der über 35 Jahre hinweg mit außergewöhnlicher Tatkraft, Leidenschaft und persönlichem Einsatz das Vereinsleben geprägt und die Leichtathletik in Villmar entscheidend gefördert hat.
Die Vorsitzende der Leichtathletikfreunde, Heidi Jung, begrüßte zahlreiche Gäste, darunter Bürgermeisterin Alicia Bokler-Schmidt, den Landtagsabgeordneten Andreas Hofmeister, Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinde, Mitglieder des Vereins sowie viele aktive und ehemalige Athletinnen und Athleten. Sie hob hervor, dass dieser Tag eine ganz besondere Bedeutung für den Verein habe, da die Sportanlage künftig einen Namen trage, der weit über eine bloße Beschilderung hinausgeht. Der Name „Walter-Haas-Platz“ stehe für Leidenschaft, Engagement und Gemeinschaft, Werte, die Walter Haas über Jahrzehnte hinweg gelebt und an andere weitergegeben habe.

Walter Haas war seit der Vereinsgründung am 19. Februar 1987 ununterbrochen Vorsitzender der Leichtathletikfreunde und damit die tragende Säule des Vereins. Unter seiner Leitung entwickelte sich aus einer kleinen Trainingsgruppe, ein in der Region und darüber hinaus angesehener Sportverein, der zahlreiche erfolgreiche Athletinnen und Athleten hervorbrachte und weit über Villmars Grenzen hinaus bekannt wurde. In seiner Amtszeit prägte er viele Höhepunkte der Vereinsgeschichte, die Austragung der Hessischen Crossmeisterschaften 1992 mit über 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die kontinuierliche Weiterentwicklung des Werfer- und Stoßertreffs, bei dem regelmäßig nationale Meisterinnen, Meister und internationale Sportlerinnen und Sportler an den Start gingen, sowie traditionsreiche Veranstaltungen wie der Villmarer Dorflauf, der Trail-Run und das beliebte Pfingstzeltlager.
Sein Wirken beschränkte sich dabei nicht allein auf organisatorische Aufgaben. Walter Haas war selbst ein begeisterter und erfolgreicher Sportler, der im Hochsprung mit einer Bestleistung von 1,85 Metern und als Kugelstoßer aktiv war. Später setzte er sich als Trainer für die Förderung des sportlichen Nachwuchses ein. Besonders großen Wert legte er auf Gemeinschaft und Zusammenhalt. Neben den sportlichen Aktivitäten organisierte er regelmäßig Feste, Weihnachtsfeiern und gesellige Veranstaltungen, die das Vereinsleben prägten. Das in Eigenleistung errichtete Vereinsheim ist bis heute ein Symbol für Tatkraft und gemeinsames Engagement, Tugenden, die Walter Haas stets verkörperte und an andere weitergab.

Über den sportlichen Bereich hinaus engagierte sich Walter Haas über viele Jahre hinweg auch kommunalpolitisch. Von 1997 bis 2021 war er Beigeordneter im Gemeindevorstand der Gemeinde Villmar und wurde in Anerkennung seiner Verdienste zum Ehrenbeigeordneten ernannt. Sein Handeln war stets von Verantwortungsbewusstsein, Fairness und einem tiefen Sinn für das Gemeinwohl geprägt. Diese Haltung spiegelte sich in all seinem Wirken wider, sowohl im Sport als auch in seinem gesellschaftlichen Engagement.
In ihrer Ansprache erinnerte Heidi Jung daran, dass Walter Haas den Verein über Jahrzehnte hinweg mit unerschütterlicher Energie und großem persönlichen Einsatz geführt habe. Er habe mit Herzblut, Leidenschaft und einer tiefen Liebe zur Leichtathletik gewirkt und mit seiner Tatkraft das Vereinsleben entscheidend geprägt. Mit seinem unermüdlichen Engagement habe er nicht nur unzählige sportliche Erfolge ermöglicht, sondern auch dafür gesorgt, dass Werte wie Zusammenhalt, Fairness und gegenseitige Unterstützung zum Fundament des Vereins wurden.
Besonders betonte sie, dass der Verlust von Walter Haas für die Leichtathletikfreunde weit über den Abschied eines Vorsitzenden hinausgehe. Mit ihm habe der Verein nicht nur einen engagierten Funktionär, sondern auch einen treuen Freund, einen Mentor und einen Wegbegleiter verloren. Haas sei stets für andere da gewesen, habe mit Rat, Tat und persönlicher Zuwendung geholfen und Generationen von Sportlerinnen und Sportlern geprägt. Er habe ihnen vermittelt, dass Aufgeben keine Option und Fairness im Sport und im Leben der wichtigste Grundsatz sei.
Mit der Umbenennung der Sportanlage in „Walter-Haas-Platz“ setzten die Leichtathletikfreunde ein sichtbares Zeichen der Dankbarkeit und Anerkennung. Der neue Name soll nicht nur an die außergewöhnlichen Verdienste von Walter Haas erinnern, sondern auch als Versprechen verstanden werden, sein Lebenswerk fortzuführen. Die Sportanlage soll künftig ein Ort bleiben, an dem die Werte, für die er stand, Engagement, Gemeinschaft und Fairness, weiterleben und in der sportlichen Arbeit spürbar bleiben.

Im Anschluss an die Rede erinnerte der langjährige Weggefährte Stephan Laux an die prägenden Begegnungen mit Walter Haas. Er schilderte, wie sehr ihn Haas mit seiner Haltung und seinem Handeln beeinflusst habe und wie er ihm gezeigt habe, dass sportlicher Erfolg untrennbar mit Menschlichkeit, Gerechtigkeit und Beharrlichkeit verbunden sei. Seine Worte verdeutlichten, dass Walter Haas nicht nur im sportlichen, sondern auch im menschlichen Miteinander Spuren hinterlassen hat.

Den Höhepunkt der Feierstunde bildete die Enthüllung des neuen Namensschildes, die von Applaus und stillem Gedenken begleitet wurde. Viele Anwesende empfanden diesen Moment als emotionalen Ausdruck tiefen Respekts und bleibender Verbundenheit. Der neu benannte „Walter-Haas-Platz“ steht damit als sichtbares Symbol für das, was Walter Haas über Jahrzehnte verkörperte, Leidenschaft für den Sport, unermüdlichen Einsatz für die Gemeinschaft und die feste Überzeugung, dass Leichtathletik weit mehr ist als Leistung – nämlich ein verbindendes Element, das Menschen zusammenführt.
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von Chantal Jung

