
Hockey. Die Ü50-Hockey-Hessenauswahl hat bundesweit den begehrten Länderpokal, auch Silberschild genannt, außerordentlich souverän verteidigt. Mit Herman Hartevelt, Christopher Zilliken, Michael von Kunhardt, Joachim Brötz, Götz Müller und Remo Wierschke konnten gleich sechs langjährige Spieler des Limburger Hockey-Clubs (LHC) einen erheblichen Anteil am Gewinn des Titels beisteuern.
Der Reihe nach: Im ersten Gruppenspiel hatten die von der Hanauerin Vicky Krüger trainierten Hessen mit Rheinland-Pfalz/Saar gleich einen sehr schwer Gegner erwischt. Die unter anderem mit Olympiasieger Christian Mayerhöfer und den beiden früheren Topstürmern Uwe Haag und Uwe Krauss angetreten Gegner gingen sehr gut aufgestellt in die Begegnung. Hessen konnte sich jedoch sofort zu Beginn immer wieder mit aktivem Pressing und Angriffen, die durch den agilen und das gesamte Turnier über starken Mittelfeldspieler Christopher Zilliken sowie den stets gefährlichen Stürmer Michael von Kunhardt in den gegnerischen Schusskreis getragen wurden, sofort eine Feldüberlegenheit erspielen. Das fast logisch folgende Eckentor durch den früheren Nationalspieler Götz Müller, glichen die „Saar-Pfälzer“ in einer sehr intensiven und kampfbetonten Partie kurz vor Ende der regulären Spielzeit zwar noch aus, insgesamt war Hessen jedoch überlegen.
Nun ging es gegen ein Team, das die ostdeutschen Bundesländer komplett repräsentierte. Limburg musste mit mindestens 5 Toren Unterschied gewinnen, um Gruppenerster in ihrer 3er-Gruppe zu werden, da Rheinland-Pfalz zuvor hoch mit 5:1 gegen Ostdeutschland zuvor gewann.
Doch genau das gelang – 5:0 hieß es am Ende für die Hessen, wobei Götz Müller nicht nur erneut einen wichtigen Eckentreffer, sondern auch ein sehenswertes Feldtor erzielte.
Im Viertelfinale ging es nun im einzigen K.O.-Spiel des Turniers gegen das bis dahin stabil spielende Team aus Nordrhein-Westfalen. Limburg war in allen Belangen überlegen. Insbesondere Herman Hartevelt glänzte als Bollwerk in der Defensive und leitete zugleich immer wieder zahlreiche signifikante Offensivaktionen ein. Hessen gewann hochverdient 4:0, unter anderem durch ein weiteres Götz-Müller-Eckentor und qualifizierte sich somit für die Finalrunde gegen Niedersachsen und erneut Rheinland-Pfalz / Saar.
Das Match gegen den Finalgegner des letzten Jahres, Niedersachsen, war sehr intensiv. Remo Wierschke, der ebenso wie Götz Müller erstmalig beim Silberschild mitwirkte, fügte sich sehr gut in das ambitionierte Team ein, und zwar in seinen beiden Rollen, als Verteidiger und Mittelfeldspieler. Hessen gewann schließlich aufgrund der Überlegenheit in allen Belangen letztlich mehr als hochverdient mit 1:0. Nun ging es im letzten Spiel für den Titelverteidiger, für den im letzten Jahr Michael von Kunhardt das einzige Tor im Finale zum Titelgewinn in München erzielte, nochmals gegen die starke Mannschaft aus Rheinland-Pfalz-Saar. Das Team, das in der Vorbereitung durch die heimische Athletiktrainerin Lisa Gisbertz sehr gut vorbereitet wurde und durch Manager Hans-Günther Weber seit vielen Jahren exzellent organisiert wird, bot im Finale eine Glanzleistung. Hessen steigerte sich nochmals spielerisch und gewann souverän 3:0. Joachim Brötz und Christopher Zilliken brachten sich dabei vor allem durch eine enorme Laufarbeit sehr wirkungsvoll ein.
Es war vollbracht, der Titel war verteidigt. Hessen gilt mittlerweile mit seiner professionellen Vorarbeit als „Maß der Dinge“ und echte Orientierungsgröße im bundesweiten Ü-50-Hockey.
Die Limburger Spieler sind dabei zu einer echten Achse geworden. Dabei ist auffällig, dass die LHC-Spieler von ihrer jahrelang akkurat abgestimmten Laufarbeit zum einen profitieren, zum anderen dadurch auch dem gesamten Hessen-Team immer mehr eine griffige Struktur verleihen. Die beiden „Nachwuchsspieler“ Müller und Wierschke verleihen dem Spiel neuen Schwung und zugleich Stabilität. Die Mittelfeldakteure Zilliken und Brötz sind das ideale Bindeglied zwischen Verteidigung und Sturm. Die beiden ältesten Spieler des gesamten Teams, Hartevelt und von Kunhardt, sind nach wie vor erste Wahl in einem sehr leistungsdichten Team auf ihren Positionen.
Die Limburger Spieler haben nicht nur Hessen, sondern vor allem auch den LHC hervorragend repräsentiert und freuen sich auf eine erneute Titelverteidigung in 2026.rk